- Frank Baedecker
- (Arzt und Pool-Beauftragter)
- Uwe Arauner
- (Navigation)
- Florian Gottschall
- (Navigation)
- Ulrike Bungeroth
- (Reiseleitung und Finanzen)
Radtage: 12 Tage
Gesamt-Kilometer: 527 km, davon ca. 150 km Piste
Gesamt-Fahrzeit: 42 h
Gesamt-Höhenmeter: Ca. 11'000 Hm
Samstag, 2009-11-14:
Pünktlich um 4.10 Uhr in der Frühe steht Karli mit seinem A4 mitsamt Anhänger vor dem Haus. Sogar Uli und Flo sind pünktlich. Um 5 Uhr sind wir am Flughafen Terminal 1A. Problemlos verläuft das Einchecken der 4 Bikes. Kurze Verspätung in London wegen starken Regens. Bikes und Gepäck gehen ohne auschecken direkt nach Miami. Die Radtaschen hatten mit ca. 10kg ein super Reisegewicht. Der Flug mit AA verläuft ruhig und angenehm. Frank und Uli verfallen dem Tetrisspiel stundenlang. Ca. 3-4 Stunden geschlafen. Obwohl wir die Boardingkarten bis nach San Jose hatten, musste in Miami komplett ausgecheckt werden. Passkontrolle, Fingerabdrücke, Fotos, Zolldokumente, wieder Pässe zeigen….. alles wird mehrfach kontrolliert, die Amis machen Stress, der Kistenfahrer ist mit 10 Dollar Trinkgeld nicht zufrieden, und wir langsam genervt. Die Stimmung bessert sich, endlich am Gate D45 angelangt, mit einer Styroporschale gebratener Nudel. Und die angekündigten 100,-- Dollar pro Rad wollte niemand haben: wir freuen uns!! Den 2 ½ Stundenflug nach San Jose verschlafen wir alle 4 komplett.
Am Flughafen in Costa Rica versuchen Frank und Uli an verschiedenen Geldautomaten, wenigsten 400.000 Colones (entspricht 480,-- Euro ) abzuheben, erfolglos, er spuckt maximal 150.000 aus. Inzwischen ist die Schlange zur Passkontrolle geschmolzen, auch der Zoll geht erfreulich schnell, der Beamte will wohl Feierabend machen. Problemlos und entspannt organisieren wir ein Taxi-Bus zum Hotel „Los Alemanes“, das die 4 Radkartons und uns aufnimmt.
Sonntag, 2009-11-15:
Sonne weckt uns gegen 7 Uhr morgens, ein herrliches Frühstück auf der Terrasse im orangenbaumbestandenen Garten mit Früchten, Eiern und Kaffee….. danach geht’s ans Auspacken der Räder: Fast alles ist heil geblieben, nur eine Befestigungsöse an Flos Radtasche ist gebrochen (wird mit Sekundenkleber und Kabelbinder versorgt) und Ulis Rahmen hat eine Delle. Während des Zusammenschraubens erfahren wir, dass die geplante Route über Poasito >> Vara Blanca >> San Miguel seit dem Erdbeben im Januar nicht mehr existiert! Deswegen hatte uns die Wegführung von Google-Maps zu Hause immer diese obskuren Umwege geführt!!
Wir entschließen uns, einen Tag hier dranzuhängen und mit Taxi/Bus den Vulcan Poas zu besuchen (immerhin 2000 Höhenmeter auf 37km - zu viel für eine „Einfahrtour“ ). Durch sattgrüne Landschaft, immer wieder steile Rampen bergauf, schrauben wir uns nach oben, klein Dörfer mit bunten Häusern passierend. Oben ist Nebel! Vom Krater keine Spur, wir gucken in ein weißes Nichts. Angeblich könnte man von hier sogar die Karibik-Küste sehen !
Stattdessen wandern wir auf angelegten Wegen wenige Kilometer bergauf bergab durch dichtes Unterholz und Wald, sehen ein freches Eichhörnchen und ein Kaninchen, viele Spinnennetze und erreichen, inzwischen bei Regen, den Nationalpark-Ausgang. Hier gibt es Suppe, Kaffee und Kuchen, bevor uns der Bus um 14 Uhr zurück nach unten, mitten hinein nach Alajuela befördert. Hier ist es deutlich wärmer, trubelig, Autos, Menschen, Gemüsestände, Musik…. alles quirlt durcheinander von Sonntag(sruhe) keine Spur! Wir lassen uns treiben, kaufen Avocado und Papaya, statten der weißen Kathedrale einen Besuch ab, bestaunen Eisverkäufer und Artisten im Parque Central, bevor wir uns auf den Weg zu unserem Bus zurück nach Carillo machen - leider hat Uwe sich in der Orientierung vertan, meinte, den Ort wiederzuerkennen, überrumpelt lässt uns der Busfahrer irgendwo raus….. es war ca 3km zu früh. In einer bunten Dorfkneipe trinken wir ein Bier, um uns dann auf Schusters Rappen entlang der Straße Richtung Hotel zu begeben. Tatsächlich gibt es in Costa Rica mehrere Flussläufe mit danach steil ansteigender Linkskurve!
Ermattet lassen wir uns in der Pizzeria nieder, essen Pizza und Burritos, hocken später noch kurz auf unserer Terrasse und fallen gegen 20.30Uhr in die Klappe.
Montag, 2009-11-16:
45 km, 3,5 St., 1100 Hm.
Wieder ein köstliches Frühstück mit Achim, dem einäugigen Hund!
Danach heißt's packen…. es geht los!
Die Straße geht in ständigem Auf und Ab, unzählige Kurven, immer wieder Flüsse, alles knallegrün, überall Berge, deren Gipfel in Wolken verschwinden.
Die Routenfindung ist nicht immer einfach, manchmal widersprechen sich 2mal GPS, Karte, Einheimischen-Tips und dazu noch unsere persönlichen Meinungen! Aber wir finden unseren Weg, überholt von laut rumpelnden hupenden, Abgase aushustenden Lkw: Tacares >> Grecia >> Sarchi >> Naranjo, über eine herrliche, endlich einsame und nur abwärts führende Straße rauschen wir auf die Panamericana zu - unten ein tiefes Flusstal über eine Brücke überquerend kommt echtes Lateinamerika-Feeling hoch!
Dann stürzen wir uns in den Trubel der Panamericana, uns eng auf dem Seitenstreifen haltend, wieder geht es bergauf. Dann erwischt uns voll der Regen - Unterschlupf in einer Soda, 2km vor San Ramon. Diese nehmen wir dann in Angriff, bis wir im Centro von San Ramon ein Hotel finden. Nobel, die Dusche hat 12qm!!
Dienstag, 2009-11-17:
73km, 5St., Gesamtanstieg 1532 Hm. Gesamtabstieg 2.391Hm. Durchschnitt 14.6km/h
Nachts toben Sturm und Regen, als wir gegen 6Uhr morgens aufwachen, türmen sich ringsherum dunkle Wolkenberge, aber die Sonne kommt durch. Starker Wind, allzu warm ist es nicht! Nach üppigem Frühstück beladen wir die Räder und verlassen San Ramon Richtung Norden, der Gegenwind bläst uns heftig ins Gesicht, dazu das übliche steile Auf und Ab der Straße…. Die Straße wird zunehmend ruhiger, schlängelt sich durch herrlich grünes Hügelland, wir befinden uns auf 1.200 m NN. Ein toller Blick jagt den nächsten, viele Fotostopps, auch an kleinen Sodas fehlt es nicht, alle 5 bis 10km findet sich solch eine Verpflegungsstation. Ein paar Brücken müssen überquert werden, und immer geht es im Wechsel bergauf und bergab - jeder mühsam hochgetretene Höhenmeter wird wieder abgefahren, um danach erneut in Angriff genommen zu werden! Vereinzelt blasen und Lkw schwarzen Rauch ins Gesicht, aber meist sind wir in Ruhe alleine auf der gut asphaltierten Straße. Knallig gelb-orange und große blau-schimmernde Schmetterlinge kreuzen unseren Weg!
Je weiter wir kommen, desto wärmer wird es, der Wind hat aufgehört: Wir lassen das Hochland (Vallee Central) hinter uns und fahren in summo knapp 1000Hm bergab! Steile Rampen, enge Kurven und vereinzelt Schlaglöcher lassen uns das Tempo immer wieder drosseln. In La Tigra machen wir Mittagspause mit Hamburguesa und Papas Fritas, dann nehmen wir die letzten 25km in Angriff. Der Vulkan Arenal liegt links vor uns, aber der obere Teil steckt in Wolken.
Ein nettes kleines Hotel (Hotel Pepito) im überschaubaren Örtchen Fortuna ist schnell gefunden, Bier und Dusche, dann gibt’s das wohlverdiente Abendessen. Um 20.30 Uhr sind wir schon wieder im Bett.
Mittwoch, 2009-11-18:
18,5km, 1,38 St. Gesamtanstieg 501 Hm. Gesamtabstieg 260Hm. Durchschnitt 11km/h
Heute ist nur ein kurzer Radtrip geplant, deswegen schlafen wir aus und bekommen ein Frühstück um 8 Uhr - es ist grau und regnet immer wieder. Temperatur ca 25°
Unsere 18km schaffen wir aber komplett im Trockenen! Aus dem Ort Fortuna heraus zieht sich die Straße sanft bergauf, bis wir uns mitten in saftigem grünen Regenwald befinden, nur eine Schneise für die Straße ist offen. Die Sonne kommt immer mehr durch, es wird heißer, der Vulkan bleibt links von uns liegen, einmal zeigt er sich kurzzeitig fast komplett ohne Wolken! Die Straße weist dann wieder steile Rampen auf, einmal springt ein schwarzes, marderähnliches Viecherl dem Uwe und Uli über den Weg!
Sodas gibt es hier keine, nur vereinzelt säumen größere und luxuriöse Lodges den Weg. Wir entscheiden uns für die Route an der Nordseite des Sees, hier ist geteerte Straße. Am Staudamm vom Arenalsee steht ein Kokosnussverkäufer, wir machen hier Päuschen. Jenseits der Staumauer wartet die Arenal-Lodge, unser Ziel für heute. Leider erfahren wir, dass es noch mal 3km steil bergauf geht bis dorthin! Wir dürfen vom Wärterhäuschen unten nach oben telefonieren und bekommen ein Shuttle-Bus! Juhu! Gepäck und zwei Räder passen rein, Damen und Senioren dürfen mitfahren, der Rest muss strampeln!
Die Arenal-Lodge ist herrlich gelegen, wild mitten im Grünen in den Hügeln, viel Holz, offenbar ist noch Nebensaison, außer zwei großen blau-gelben Papageien und einem vorbei spazierenden Nasenbär ist nicht viel los. Wir springen bei einsetzendem Nieselregen in den Pool, den Rest des Nachmittags regnet es unaufhörlich, wir speisen, gucken nach draußen, wo der Vulkan gegenüber inzwischen vollkommen in Wolken verschwunden ist, lesen, machen Siesta, die Männer gucken Fußball: Costa Rica – Uruguay 1:1.
Donnerstag, 2009-11-19:
Regentag = Ruhetag
Es regnet und regnet und regnet….. der von Uwe seit gestern prophezeite „Schlag“ will sich nicht auftun! In unterschiedlicher Intensität, dafür aber unentwegt, prasselt der Regen aufs Dach. Nach einem ausgiebigen Frühstück widmen wir uns Internet, dem Papageien-Pärchen, Büchern und Karten…. immer in der Hoffnung, es könnte doch noch aufreißen. Umsonst. Wir beschließen eine weitere Nacht hier zu verbringen, und planen die morgige Etappe, Abkürzung per Boot! Damit geht uns zwar die schöne Strecke um den See flöten, aber bei Regen würde auch die nicht so viel Spaß machen:
Uwe und Uli machen sich nachmittags mit Regenumhang, Neoprensocken und Sandalen auf den Weg durch den Wald, einen knapp 1-stündigen Erlebnispfad durch den Dschungel. Überall tropft es, es ist im Wald noch düsterer, vereinzelt Vogelstimmen, Lianen baumeln herab, ein wenig unheimlich ist es uns schon zumute: An wie vielen Schlangen sind wir wohl vorbei gegangen, ohne sie zu bemerken?
Heiße Dusche, Siesta, Abendessen , Imperial-Bier. Zum krönenden Abschluss haben wir uns heute Abend noch ausgesperrt – Dank Nachtwächter und Generalschlüssel mussten wir die Nacht doch nicht in Hotel-Lobby verbringen!
Freitag, 2009-11-20:
32,5km, 4h 20min. Gesamtanstieg 1757 Hm, Gesamtabstieg 1040 Hm, Durchschnitt 7,4km/h – alles Piste!
Es regnet immer noch. Nach Frühstück und Zampackeln wagen wir uns in voller Regenmontur auf die steil abschüssige, zum Teil bemooste und etwas glatte Straße, die uns nach 3km mit quietschenden Bremsen zum Staudamm bringt. Dort warten bereits Boote, nach einigem Palaver hin und her dürfen auch wir die Räder auf ein Boot packen und hinterher klettern - für 15 Dollar pro Person bringt uns das Boot in 45 min. über den See zur Mündungsstelle des Rio Chiquito. Die Sicht auf den dichten Regenwald ringsum ist durch Nebel- und Regenschwaden eingeschränkt. Am anderen Ufer angekommen, muss Uwe seine Schaltung richten, wir verteilen Gepäck um (damit Uli, die die Strecke ursprünglich per Bus zurücklegen wollte, nicht so ein schweres Radl hat- immerhin sind etliche Schiebe-Höhenmeter zu erwarten!) , und starten nach einer geteilten Cola im Nieselregen, der aber bald aufhört. Die ersten 7km geht es fast durchwegs steilste Rampen bergauf, die Piste ist für Räder gut machbar, auf Grund der Steilheit müssen wir aber viel schieben, bzw. die Räder bergauf stemmen. Je höher wir kommen, desto mehr Wind kommt auf, wir werden an Patagonien erinnert. Die Landschaft selbst könnte allerdings auch Schottland oder Irland sein…. Viele grüne Weideflächen.
Durch das Dorf Rio Chiquito schieben wir durch, bis wir nach ca 500Hm die „Straße“ von Tilaran nach Santa Elena erreicht haben. (Nach ca. 7km) Hier ist wieder Autoverkehr, ca. alle ½ h. kommt ein Jeep oder Minivan vorbei, die Piste selbst wird nicht besser: Grobe Steine, holperig, viele Schlaglöcher. Und weiterhin geht’s bergauf bergab, nur meist nicht mehr ganz so steil. Doch auch bergab kommen wir nur mäßig schnell voran, zu sehr rüttelt es uns auf den ungefederten Mountain-Bikes durch. Mittagspause in einer Soda in Dos de Tilaran, üppige Portion Reis mit Hühnchen, bevor wir die letzten 20km nach Santa Elena in Angriff nehmen. Es zieht sich, und teilweise steht der Wind gegen uns. Wir kommen durch staubige Dörfer, werden manchmal von Kötern bekläfft, manchmal laufen sie uns auch nach, was vor allem bei Uli Panik aufkommen lässt! Der Stein zum Notwurf wird öfters aus der Trikot-Tasche geholt.
Gegen 17Uhr erreichen wir das Dorf Santa Elena, Uwe hat sich Dank weitreichenden Spanischkenntnissen bereits schlau gemacht, wir landen im herrlichen entspannten Schweizer Hotel Miramonte. Nach heißer Dusche, die mächtig viel Dreck ins Siffon spült, gibt’s im Restaurant von Walter und Kathi Manjok-Rösti, Geschnetzeltes, Apfelstrudel, dazu das lokale Imperial-Bier oder Öttinger- Weißbier aus der Dose. Zum Nachtisch zeigt Walter einen selbstproduzierten Film über die hiesige Flora und Fauna. Um halb 9 Uhr fallen wir ins Bett.
Samstag, 2009-11-21:
Wandertag
Die Räder bleiben heute im Verschlag, wir nehmen um 8.30 ein 4x4-Taxi rauf zum Nebelwaldreservat Santa Elena... unten am Hotel schien die Sonne, hier oben, nur 7 km weiter, regnet es ! Das ist typisch und in dieser Jahreszeit immer so, heißt es.
Wir stiefeln in z.T. undichten Gummistiefeln, z.T. in Trekkingschuhen, den längsten Pfad, Sendero Cano Negro, über 5,3 km matschige Wege, mehr nur ein Schlammpfad durch dichten Wald im Regen. Tiere verstecken sich, wir zählen 3 Tausendfüßler, einen Käfer, 2 Schmetterlinge, eine Spinne. Außer dem quatsch-quatsch unserer Schuhe, dem tröpfelnden Regen auf den Blättern und vereinzelt einem Vogelgezwitscher ist nichts zu hören. Kaum sind wir dann mit dem Minibus 3 km Richtung Dorf gefahren, hört der Regen auf und die Sonne kommt wieder zum Vorschein!
Den Nachmittag verbringen wir in der Sonne vor dem Hotel, im Liegestuhl, mit Picknick, Wäschetrocknen, Rätseln und Tagebuch.
Von 6-8 p.m. machen wir einen Night Walk mit, zu sechst werden wir vom Guide Adrian durch nächtlichen Wald geführt, immer auf der Suche nach Tieren – begleitet von einem anderen Guide, beide mit Funkgeräten ausgestattet, um den Aufenthaltsort der Tiere weitergeben zu können. Wir sahen: mehrere große „Walking Sticks“, schlafende Vögel, eine wache Eule, die aufgeplustert auf einer Bananenstaude saß und schließlich davonflog. Faultiermama und –Baby, in der Bewegung echt langsam! Eine red-kneed-Tarantula, die der Guide aus ihrem Loch lockte, schlafende Leguane, haufenweise Insekten und Spinnen, „blue crownde mud-mud“, Zaunkönig. Wir sahen auch phosphoreszierendes Holz.
Wieder lecker Essen bei den Schweizern.
Sonntag, 2009-11-22:
85 km, Fahrzeit 5 h 11 min, Gesamtanstieg 890 Hm, Gesamtabstieg 2300 Hm, Durchschnitt 16,3 km/h.
Nach einem leckeren, aber etwas knappen Frühstück starten wir gegen 8.00 los – von den Regenwolken über dem Regenwald weht es Nieselregen zu uns herüber. Es weht zunehmend stark, der Wind kommt böig von der Seite. Wir holpern die Piste entlang, tendenziell geht es bergab, aber kleine gemeine Zwischenanstiege machen die Sache mühsam. Nach ca. 20 km Piste rollen wir plötzlich wieder auf Asphalt – Uli jubiliert!!
Steile enge Kurven rauschen wir nun bergab, die Höhenmeter purzeln, und die Luft wieder zunehmend wärmer, die Umgebung wieder besiedelter.
Als wir in Las Juntas zum Stehen kommen (200 m NN), schlägt uns (endlich!) die tropische Schwüle entgegen! Klamottenschichten werden abgelegt; Wir strampeln die angenehme Straße mit nur wenig leichtem Bergauf-Bergab entlang, sehen Affen auf den Bäumen dösen, bis wir nach einigen Km an die Panamericana kommen. Heute, Sonntag, herrscht hier weniger Verkehr, der breite Seitenstreifen lässt uns gut vorankommen.
Nach 6 km biegen wir schon wieder links ab – vorher noch leckeres reichhaltiges Mittagessen in einer Raststätte – dort werden auch die Wasservorräte mittels Uwes Handfilterpumpe aufgefüllt. Ein fetter Leguan klettert am brütend-heißen Parkplatz einen Baumstamm hinauf.
Dann geht es noch ca. 20 km eine schöne ruhige Straße fast flach entlang, die Hitze ist enorm, wir fahren gegen 13.00-14.00 in der prallen Sonne. Die T-Shirts werden an jeder Wasserstelle nassgemacht, die Luft flirrt über dem dunklen Asphalt – und die Straße geht schnurgeradeaus. Nicht nur Florian bekommt erste Anzeichen eines Hitzschlags!
Immer wieder bleiben wir an einer Soda stehen und kippen ein Cola.
Den Rio Tempisque überqueren wir auf der gigantischen Brücke (Puenta la Amistad) mit einigen Fotostopps, damit gelangen wir auf die Halbinsel Nicoya, und rollen dann, schon merklich müde geworden, bis Quebrada Honda. An der Tankstelle dort wird uns ein Hotel bzw. Cabinas in „3km“ empfohlen – es zieht sich noch exakt 9 km, bis wir die Cabinas „Las Geranios“ erreichen. Auswahl ist nicht, also ziehen wir in die leicht ranzligen Buden, wo allerhand Ungeziefer lauert - Uwe war durch die Gummilippe unter der Tür schon misstrauisch geworden!
Ein Sprung in den Pool ist noch drin, dann Essen im zugehörigen Restaurant, dann fallen wir in die Betten (mit Seidenschlafsack!) und schlafen dank Moskitonetz und Klimaanlage sogar relativ gut.
Montag, 2009-11-23:
52,5 km, Fahrzeit 4 h 50 min, Gesamtanstieg 1340 Hm, Gesamtabstieg 1410 Hm, Durchschnitt 11,6 km/h.
Beim Aufstehen: Beim Öffnen der Türe krabbelt Uli eine fette Gute-Morgen-Spinne entgegen! Schrei! Igitt! Schnell weg hier, Frühstück gibt’s eh keins.
Dieses bekommen wir heute nach 5 km um 7.30 Uhr an einer Tankstellen-Soda, wie die einheimischen LKW-Fahrer essen wir Gallo Pinto (Reis mit Bohnen), dazu Ei oder Pollo. Dann geht es weiter, bald kommt die erste längere Steigung, es ist bereits gegen 9.00 sauheiß! In Hojancha angekommen sind wir schon ordentlich durchgeschwitzt. Hier gibt es wieder Cola und einen neuen Radlflaschenhalter für Uli für 1000 Colones (1,20 Euro). Ab hier folgen 12 km gut fahrbarer Piste; auch hier geht es mit einigen Abfahrten wieder bergauf. Ab Lajas erwartet uns wieder feinster Asphalt, die Straße scheint total neu zu sein, kaum Autos fahren hier! Es ist inzwischen brutalst heiß, der dunkle Asphalt nimmt die Hitze auf und wirft sie uns wabernd entgegen. Dies war noch nicht der letzte Anstieg. Auf der Halbinsel Nicoya sind bis zu unserem Etappenziel laut Karte ein, laut GPS allerdings möglicherweise 2 Höhenrücken zu überqueren. Nachdem der erste gemeistert war, war es doch etwas überraschend, dass der 2. Anstieg sich derart unbequem ziehen würde. Es erwartete uns nämlich – nicht einkalkulierter – zäher langgezogener Anstieg ohne jeden Schatten! Dieser war außerdem stellenweise extrem steil. Teilweise schieben wir bergauf, gar nicht unbedingt nur wegen der Steilheit, sondern weil es etwas weniger anstrengend ist als treten, aber auch langsamer! Dafür immer wieder schöne Blicke auf die Pazifikküste!
Endlich oben am Pass ist die Erleichterung groß, als uns die einheimische Señora versichert, ab hier würde es nur noch bergab gehen. Es stimmt ( diesmal ausnahmsweise)! Unsere überhitzten Körper können sich im Fahrtwind auf der immer noch feinen Straße etwas abkühlen.
Ein letzter Papaya-Saft zur Stärkung und Planung, bevor wir die letzten 7 km zur Playa Carillo anpacken. Dort kurzer Hotel-Check, wir quartieren uns schließlich für 50 Us-Dollar mit Frühstück im schönen Club Carollo ein... mit herrlichem Blick über die Bucht – kleine gepflegte Anlage. Wir werfen uns in die Badesachen und baden im warmen Pazifik! Siesta am Strand. Schließlich vertreiben uns die Sand Flies, wir holen noch Bier und Chips und machen es uns damit pünktlich zum SunSet im Jacuzzi gemütlich. Das Leben kann so schön sein!
Zum Abendessen nimmt uns ein Tico aus dem Hotel mit, dort gibt es derzeit noch kein Restaurant – lohnt sich noch nicht in der Nebensaison. Es gibt Fisch, lecker.
Todmüde fallen wir gegen halb 9 in Bett.
Dienstag, 2009-11-24:
Ruhetag, und wieder ein trüber Tag mit abends Regen... aber heiß! –
Wir schlafen für unsere Verhältnisse lange aus und frühstücken erst um 8.00 Uhr auf der herrlichern Terrasse mit traumhaftem Blick auf die Bucht! Es folgt eine lange Schwimm- und Plantsch-Runde im Pool in Begleitung der kleinen Lourdes, 9 Jahre alt, die heute nicht zur Schule will ? muss ? darf?, weil Englischtest ist! Flo, Uwe und Uli machen dann einen Spaziergang zum Hafen, dahinter verbirgt sich die Nachbarbucht mit einigen Fischerbooten, sonst eher ein ärmlich-trübseliges Bild mit ein paar Bretter-Buden, einem Flüsschen und relativ viel Unrat. Zurück oben im „Ort“, eine Handvoll Hotels / Restaurants entlang der Straße, kurzer Internet Stop und Papaya Saft. Auf unserem schönen Balkon kredenzt Uwe uns Mittags Toast mit Avocado, Käse und Tomaten, anschließend wird erneut Routenplanung betrieben. Es sieht so aus, als würden wir die ursprünglich geplante Route bis Dominical gar nicht ganz schaffen. Aber Alternativen gibt es genug.
Nachmittags steht ein Besuch im nahegelegenen Zoo (Privatbesitz von italienischem Biologen mit Ehefrau) an, wir sehen Papageien, Krokodile (die es übrigens auch im nahen Flüsschen gibt! Zumindest weisen Warnschilder darauf hin: „Precaucion, hay cocodrilos en el estero“), Schildkröten, Agoutis, Stachelschwein, ein Bär, der aussieht wie ein Affe, Tarantel... sehr schön und interessant.
Anschließendes Baden im Meer, heute sind die Wellen etwas größer! Das abschließende Bad im Pool bzw. Jacuzzi wird von Regen begleitet, Blitz und Donner treiben uns dann aber schnell raus.
Abends gibt’s köstliches Fleisch in einer argentinischen Parilla.
Mittwoch, 2009-11-25:
32 km, Fahrzeit 2 h 50 min, Gesamtanstieg 720 Hm, Gesamtabstieg 735Hm, Durchschnitt 11 km/h.
Der Tag beginnt frühmorgens mit einer kräftigen Regen-Dusche, Nach dem Frühstück, wieder schön auf der Terrasse, zahlt jeder einen 50 Dollar Travellercheque, und es geht los, zuerst wieder die sausteile Straße bergauf, und weiter zur Saftbar vom Vorvortag. Dann folgt eine Piste, die uns bald zur ersten Flussüberquerung führt (Rio......), ein einheimischer Mountainbiker in blau gekleidet mit Kajak-Schuhen kam uns entgegen, hatte den Fluss gerade durchquert – und konnte uns die bester „Route“ nennen. Etwa knietief waten wir in Sandalen oder barfuß, das Radl schiebend, durch den braunen und trägen Fluss. Hoffentlich gibt es hier keine Krokodile!
Auf der anderen Seite warten noch 50 m purer tiefer Baatz, dann geht die Piste in relativ gutem Zustand weiter. Leider beginnt es bald zu tröpfeln, kurz darauf regnet es richtig. Unterschlupfmöglichkeiten gibt es keine, wir radeln einfach weiter – steil bergauf, mal wieder ist schieben angesagt. An der Playa Islita hat Uli die Schnauze voll von der 3-fach Gemeinheit 1) Piste 2) steile Rampen 3) Regen – an der Rezeption des Nobelhotels Islita bzw. einem vorgelagerten Stützpunkt organisieren wir eine 4 x 4 Taxi – für 40 Dollar fährt uns (Uli und Flo) dieses, die Räder auf dem Dach, weiter bis zur Playa San Miguel. Uwe und Frank radelten die Strecke weiter und kamen ca. 1 h nach uns im „Hotel“ Blue Pelican an.... „Villa Kunterbunt“ würde es besser bezeichnen!Chris, der Vermieter, ein junger Surfer aus USA, gibt uns brauchbare Tips für die Weiterreise und – das wichtigste – erklärt uns die Handhabung der Waschmaschine – die haben wir heute dringend nötig! Unsere Suite ist superschön, aber alles ist bisschen abgewanzt, stockfleckig-schimmelig und verstaubt.
Wir leihen bei Chris ein BodyBoard und vergnügen uns in der Brandung am kilometerweit menschenleeren Strand! Flo sieht einen Rochen!
Uwe macht noch einen Strandspaziergang mit Sonnenuntergang, während wir anderen duschen. Uli sortiert Wäsche.
Abendessen gibt es im Lokal nebenan (wo sonst, sonst gibt’s hier nichts im Umkreis), neben einem extrem freundlichen Barmann gibt es einen süßen, aber nervigen jungen Hund namens José, der es besonders auf Frank abgesehen hat: Er zupft und rupft und will doch eigentlich nur spielen! Wir amüsieren uns köstlich... bis José einen von uns anderen auserkoren hat!
Die Nacht verläuft unter dem Moskitonetz ruhig, man hört nur die Brandung des Pazifik und das Zirpen der Grillen. Wehe allerdings dem, der kein Moskitonetz hat..... Uwe.
Donnerstag, 2009-11-26:
41 km, Fahrzeit 3 h 50 min, Gesamtanstieg 433 Hm, Gesamtabstieg 486 Hm, Durchschnitt 10,5 km/h.
Uli erwacht – mit einem vollgefressenen Moskito im Mückennetz!! Dieses wird prompt erschlagen.
Uwe war noch vor dem Frühstück ob seiner schlechten Nacht etwas verstimmt und ungewöhnlich ruhig. Um 8.00 gibt’s ein Frühstück – „con mucho gusto“ - und mit Josè!
Gegen 9.45 brechen wir endlich auf, kurzer Wasser-Bunker-Stop am Lädchen, dann holpern wir über die Piste nach Süden der Küste entlang Richtung San Francisco de Cayote. Dort kaufen wir im Supermarkt nochmla Cola (für uns ) und Öl (für die Räder), gegenüber die Warteschlange für den Zahnarzt!
Nach ca. 22 km kommt die erste und als schwierigste vorausgesagte Flussdurchquerung: Der Rio Bongo! Ein abgesoffener Quart jammert schwer bei Anlassversuchen.... wir erkundigen uns nach dem besten Weg, Flo testet vor, das Wasser hat gut Strömung, geht bis knapp über’s Knie – ist also machbar! Wir schieben unsere Räder durch, Frank trägt seins, Uli lässt schieben... wohlbehalten und ohne „watch out for the crocs!“ erreichen wir das andere schlammige Ufer – gut, dass die Radtaschen wasserdicht sind!
Kurz danach kommen wir in das Dorf Ario, ca. 3 Häuser und 1 Kneipe (in hellblau/türkis!), dort gibt es 4 Cola und ein Tütchen Tortilla-Chips, einen maroden Kicker und 2 Schaukelstühle in dem ansonsten großen leeren Raum... wir warten hier eine halbe Stunde den leichten Regen ab.
Ca. 5 km weiterfolgt der nächste Fluss, wir bekommen schon Routine, diesmal geht die Durchquerung schneller, der Fluss ist aber auch flacher. Kurz danach kommen wir an den Strand – wie vorhergesagt können wir ab hier fast den ganzen Weg bis Playa St. Teresa am Strand entlang fahren – ein Traum: auf dem feuchten harten Sand rollt es sich perfekt, die Sonne scheint zwischen den Wolken hindurch, rechts brandet der Pazifik, links dichte Kokospalmen, wir fahren Kreisel, machen Fotos und Filme.. absolute Einsamkeit, anfangs kommen uns 3 Typen entgegen, einer trägt ein Gewehr über der Schulter... sie interessieren sich aber zum Glück nicht weiter für uns. Später treffen wir ein paar Fischer, die unter Plastikplanen im Schatten dösen.
Insgesamt fahren wir 10 km am Strand entlang, einmal einen Kilometer auf der dahinterliegenden Piste, da der Strand felsig wird. Dann geht’s wieder auf den Sand. Es ist herrlich!!!
In dem langgezogenen Örtchen Playa St. Teresa nehmen wir wieder die staubige Piste und rollen ca. 4 km weiter, auf der Suche nach einem Hotel. Immer mehr Hotels, Cabinas, Restaurants und SurfsShops tauchen auf, alles aber bescheiden und klein, bis wir endlich am späten Nachmittag im Hotel Casa Azul landen – so wie wir es uns vorgestellt hatten: Das Meer vor der Nase, einen Pool im Garten, saubere Zimmer mit Hängematte auf der Terrasse. Leider gibt es nur ein schönes großes Zimmer und eine kleine Rumpelkammer mit Doppelbett – diesmal müssen Uwe und Frank dran glauben.
Wir unterziehen Räder und Radtaschen einer Säuberung mit Gartenschlauch, es ist alles voller Matsch, Sand und Salz verpappt. Dann stürzen wir uns bei untergehender Sonne mit einem Haufen von Surfern ins Meer.
Ein kurzer Besuch im Pool, schnelle Dusche, dann geht es endlich zum Essen – seit dem Frühstück sind wir nüchtern! Red Snapper gegrillt, dazu Bier: Imperial, Pilsen oder die argentinische Variante Quilmez.
Freitag, 2009-11-27:
Ruhetag, Strandtag!
Flo und Uli springen noch vor dem Frühstück in die Wellen und Pool. Desayuno gibt es in der Bakery, lecker aber übersichtlich. Findet wohl auch eine fette Cucaracha, die zielsicher gegen die Fensterscheibe fliegt, abprallt und genau in Ulis Minztee landet – lecker, verbrühte Kakerlake! Nach dem Frühstück organisieren wir.... Weiterfahrt, verschiedene Möglichkeiten per Boot, um noch nach Quepos - Antonio Manuel NP zu kommen... Geld wechseln, Surfbrett ausleihen... nass geschwitzt auf der staubigen Straße. Den Rest des Tages verbringen wir im „Basislager“ am Strand unter Palme und anderem Baum, in dem ein Hörnchen turnt und futtert und uns die Reste der Mahlzeit auf die Köpfe fallen lässt. Abwechselnd versuchen wir uns im Surfen (Gleiten und Aufstehen) auf dem zwar stabilen, aber ultralangen und unhandlichen Surfboard. Dieses hat am Ende des Tages irgendwie eine Finne weniger...
Kreuzworträtsel, lesen in der Hängematte, den Versuchen der anderen Surfer zugucken, Nachmittag holt Uwe Picknick. Den Sonnenuntergang nehmen wir am Meer mit, trotz abgebrochener Finne kann Flo vom Surfen bzw. dessen Versuchen nicht genug bekommen – Salzwassernasenspülungen inclusive! Abschluss im warmen Pool. Essen in einer kleinen Soda, später hocken wir auf unserer Terrasse, trinken noch ein Bier, schaukeln in Hamaka und Schaukelstuhl... es ist schon 22.00 Uhr, als wir ins Bett gehen.
Uwe wartet freudig auf einen Schreckschrei von Uli, wenn sie beim Zurückschlagen der Bettdecke die Papierspinne sieht – ätsch, Flo schlägt die Decke zurück, die böse Überraschung ist misslungen.
Samstag, 2009-11-28:
Ruhe- / Quad- /Wandertag
In St. Teresa gefällt es uns so gut, dass wir noch einen Tag dranhängen. Heute ist statt radeln „quadeln“ angesagt – mit 2 ausgeliehenen weißen Quads düsen wir nach dem Frühstück los Richtung Cabuya... wie üblich stimmen Straßenkarten, GPS und Beschilderung nicht überein, sodass wir eine andere Straße nehmen als geplant und in Montezuma landen – per Rad sind solche Verfahrer oder Umwege dramatisch, mit dem starken motorisierten Unterbau sind die extra-Kilometer kein Problem. Dafür hoppelt es gewaltig durch die Schlaglöcher.
Schließlich fahren wir am Nationalpark Cabo Blanco ein, stellen die Gefährte ab und wandern 2-3 h durch den schönen, schattigen Trockenwald (im Gegensatz zum Regenwald!) – wir werden belohnt mit ein paar Kapuzineraffen, die in den Bäumen über uns hocken und Früchte futtern.
Am Rückweg gibt es Avocado-Sandwich in einer Soda in Cabuya, dann fahren wir eine extrem schlechte Piste, mit dem Rad wäre das eine Tortur, aber mit dem Quad easy zu fahren, durch herrliches Panorama, tropisch wilde Wälder und Berge, steilste Rampen bergauf und bergab, durch Flüsschen hindurch... 7 km zurück nach Malpais, von dort nach St. Teresa.
Pünktlich um 16.30 Uhr geben wir die Maschinen wieder ab und verbringen den Rest des Tageslichts am und im Meer, der Sonnenuntergang kommt schnell.
Heute lassen wir uns nach einer kurzen Shopping-Tour durch Surfläden per Taxi zu einem empfohlenen italienischen Restaurant chauffieren – 2 x Lobster für Flo und Uwe waren schon vorbestellt. Neben Tischtennisplatte gibt es hier ein musikalisches Potpourri, für Frank und Uli hausgemachte Pasta – und dann greift um 21.00 Uhr schon wieder die große Müdigkeit um sich.
Sonntag, 2009-11-29:
19 km, Fahrzeit 1 h 40 min, Gesamtanstieg 430 Hm, Gesamtabstieg 427 Hm, Durchschnitt 11,6 km/h.
Morgendliches Vorfrühstücksbad im Meer, aus allen Löchern kommen Surfer hervor, um die ersten Wellen zu nutzen.
Im Pool dahingegen surft eine echte Wasserratte auf der Abflussklappe! Um 9.00 sind wir fertig gepackt auf den Rädern und nehmen ein reichhaltiges Frühstück (Huevos von Tostada, Plata de Fruta, Cafe on Leche) zu uns, bevor wir die steile Piste bergauf (ca. 200 Hm) in Abgriff nehmen. Oben angekommen, läuft die Piste in relativ angenehmen Steigungen bis Cobano, von dort ab geht’s 7 km runter ans Meer nach Montezuma. Grandioser Meerblick von oben, aber eine extrem steile Rampe mit vielen Rillen und Schlaglöcher lässt und die Konzentration auf die Straße richten.
Im Örtchen Montezuma gibt es erstmal Coco bello zum Trinken, wir treffen eine einheimische Schweizerin, die uns den Hotel-Tipp „Amor de Mar“ gibt – um 13.00 beschließen wir heute schon den Radtag, sperren die Räder hinterm Haus ab und beziehen unser 4er Zimmer mit tollem Blick auf Garten, Palmen, Felsen, Pazifik! Es folgt ein halbes Stündchen weitere Routenplanung, wir basteln an meiner Vorderbremse, dann kommt der angenehme Teil: schwimmen im Meer, wir dösen, rätseln oder liegen einfach nur in den Liegestühlen / Hängematten, die im Garten verteilt sind, hören der Brandung zu, gucken Pelikane an und den Leguan am Stachelbaum.... ein kleines Paradies!
Abends bummeln wir in Örtchen, essen lecker, Bier auf der Terrasse.
Montag, 2009-11-30:
20 km, Fahrzeit 1 h 30 min, Gesamtanstieg 366 Hm, Gesamtabstieg 400 Hm, Durchschnitt 13,3 km/h.
Wir schlafen aus in unserem herrlichen 4er Zimmer mit Meerakustik und –blick. Frühstück gibt es auf der Terrasse, den Vormittag verbummeln wir im paradiesischen Garten, beobachten Pelikane beim Jagen, gehen im „Tide Pool“, ein meerwassergefülltes Becken in den Felsen, baden, springen rein, tauchen eine schönen silbernen Ring hoch! Von den Felsen aus beobachten wir kleine blaue Fische mit schwarzen Tupfen, vom Wasser aus kleine gelb-schwarz gestreifte Fischchen. Später kommt ein prächtiges großes Exemplar von einem Iguana anspaziert, lässt sich durch uns und unsere Fotoaktionen überhaupt nicht stören, man hat vielmehr den Eindruck, dass er einen Showauftritt hat und dies sichtlich genießt! Er klettert auf die von der Sonne erhitzten Felsen, nickt mit dem Kopf, lässt ab und an seine rote Zunge vorschnellen und checkt die Lage!
Gegen 12.00 verlassen wir dieses kleine Paradies und starten mit unsren beladenen Rädern, machen einen Zwischenstop im Ort Montezuma beim dortigen „Juwelier“ bzw. Silber- und Muschelschmuckmacher, Flo, Frank und Uli lassen dort mal eben 400 Dollar!
Dann geht es wieder knapp 200 Hm steil bergauf, die Räder schieben bzw. stemmen wir stellenweise die steile Piste hinauf, bis wir dann sanft hügelig auf bekannter Straße nach Cobano rollen. Dort ist wieder Asphalt – juchhu!! Geldwechseln, schnelle Cola, die Jungs gucken noch nach Fußballtrikots....
Dann geht es wieter auf der asphaltierten Straße nach Tambor – wir werden unterwegs angehalten von einem ältlichen Tico, der uns ermutigen bzw. auftragen will, der costaricanischen Regierung eine Mail zu schicken und uns über die schlechten Straßen zu beschweren! Bis er endlich die richtige Mailadresse herausgefingert und telefonisch bestätigt hat, waren wir leicht ungeduldig geworden.
Weiterhin steil bergauf / bergab geht es bis Tambor: Eine große Bucht, ringsrum tropische bewaldete Hügel. Auf dem Weg hierher sehen wir wieder einen Baum mit vielen dunklen Affen, ein paar kleine grüne Papageien, Spechte mit rotem Kopf, hören immer wieder das Gebrüll von den Brüllaffen, die wir aber nie zu Gewicht bekommen. In Playa Tambor, das kaum ein Dorf ist, aber 2 Kirchen hat, finden wir die billigste Herberge der Reise, Cabinas Christina, ist aber okay. Wir wollen gegen 16.00 noch ins hier ruhige Meer springen, das uns dann aber doch nicht so sauber vorkommt – vielleicht liegt das aber auch nur am schwarzen Sand. Wir sitzen lieber am Strand mit Bier und Chips, gucken dem Fischer beim Ölwechsel seines Außenborders zu. Uwe, Flo und Uli machen einen Strandspaziergang zu der Stelle, wo die vielen Geier sind – wie zu erwarten liegt hier ein Kadaver, und zwar ein immenses Krokodil!!! Kopf und Schwanz sind ab(getrennt), der Torso ist noch intakt. Das muss ein Testmenü für die Geier sein! Wir sind schaurig-fasziniert von diesem Schauspiel! Dahinter mündet ein träger, trüber und flacher Fluss ins Meer, der Amazonas-Vergleiche aufkommen lässt. Dass es hier Krokodile gibt, glauben wir sofort!
Im Dort gucken wir noch kurz dem Fußballspiel der Dorfjugend zu, um dann im Hotel Abend zu essen – es gibt wieder mal Pescado.
Eduardo, der Chef vom Hotel, hat Frank abgefangen, in ein längeres Gespräch verwickelt, um uns dann zu einem Gratis Trip „muy bonito“ mitzunehmen – zum Hafen von Tambor. Dort laden die Fischer gerade 3,5 Tonnen (!) Doraden aus dem Boot – riesige Fische! Eduardo hat jetzt eine Grat-Tour in Deutschland gut.....
Uli hat derweilen unterm Moskitonetz im Bett Krimi gelesen!
Dienstag, 2009-12-01:
74 km, Fahrzeit 4 h 40 min, Gesamt Anstieg 820 Hm, Gesamt Abstieg 680 Hm, Durchschnitt 16 km/h
Uwe weckt uns nach seinem Strandspaziergang, Frühstück gibt’s, um 8.00 Abfahrt. Es geht um die lange und tiefe Bucht von Tambor zunächst relativ flache und gemütlich entlang, bis uns bald danach wieder knackige Steigungen und Abfahrten erwarten. Wie auch in den letzten 3 Tagen hören wir immer wieder Brüllaffen – aber zeigen tun sie sich uns nie!!
Die Fahrt ist schön, auf geteerter Straße durch allgegenwärtigen undurchdringlichen Urwald. Papageiengezeter (die kleinen grünen) hört man auch ständig, ab und zu sieht man sie auch fliegen. Und ein rotes großes Arapaar sehen wir in de Bäumen sitzen.... allerdings innerhalb einer Hotelanlage, so dass es doch nicht ganz wilde zu sein scheinen.
Gegen 10.00 sind wir in Paquera durch und die letzten km zum Fähranleger gerollt... hier gibt es noch mal Cola, wir beobachten Autos, Menschen, Busse, LKW beim Ein-, Aus- und Umladen, die Fähre „Tambor II“ läuft ein, wir dürfen als erste auffahren, stellen die Räder seitlich ab und gehen aufs Deck. Die Überfahrt dauert eine gute Stunde, die unregelmäßige Küste mit vielen Inselchen, alles stark bewaldet, zieht an uns vorüber. Das Wasser hier im Golf von Nicoya ist ziemlich dreckig! Und dazu spielt die Board-Anlage südamerikanische Sounds!
In Punta Arenas angekommen, schauen wir, dass wir möglichst schnell Land gewinnen... eine ganz flache Straße mit z.T. ordentlichen, z.T. baufälligen Häusern geht es an der Küste und der alten Eisenbahnlinie entlang... uns überrascht ein relativ guter Radweg – endlich geht’s mal wieder richtig, voran, ohne Steigungen und auf gutem Asphalt!
Die Jungs werden auf einer langgezogenen Abfahrt von der Policia angehalten, weil sie den glatten Asphalt des Straßenseitenstreifens nutzten statt des Radwegs... sie können sich rausreden und dürfen ohne Strafe weiterfahren.
Mittagessen gibt es in einem Straßenrestaurant der feineren Sorte (aber die Hamburgesas sind nix!) in der Bucht von Puerto Caldera. Danach geht es landeinwärts, wir fahren mehrfach an Schilder vorbei „Autopista“ und „no bicicletas“, die Schnellstraße hat aber einen breiten Standstreifen rechts, nach kurzer Diskussion, der ein gut Englisch-sprechender Straßenbauingenieur beiwohnt, entscheiden wir uns, auf der Schnellstraße zu bleiben und die restlichen 20 km abzustrampeln...mehr als ein Strafzettel ist eigentlich nicht zu befürchten. Die Entscheidung stellt sich als gut heraus, die Schnellstraße mit herrlich glattem Belag ist gut zu befahren, die Steigungen sind milde, der Verkehr nicht übermäßig und wir kommen auf unserem Seitenstreifen schnell und unbehelligt voran. Nur an den Abfahrten und Einmündungen müssen wir höllisch aufpassen: die schweren röhrenden Trucks sind nicht zu unterschätzen in ihrer Geschwindigkeit!
7 km vor Orotina kommt eine Mautstation, wir befürchten, hier nicht durchgelassen zu werden, und weichen ab hier auf die ab nun wieder vorhandene Nebenstraßen ab – hier sind die Steigungen gleich wieder deutlich steiler! Weit ist es aber nicht mehr, nach einer nervenzerrenden Verkaufsverhandlung in einer Colabude bekommt Uwe auch endlich die braune Brühe, und bei allmählich einsetzender Dämmerung rollen wir in Orotina ein. Dank der Hilfe einer deutschen Austauschschülerin, die wir auf der Straße treffen, finden wir das Hotel Las Palmas.... mit Pool!! Dort entspannen wir mit Pina Colada, nach der heißen Dusche gibt es im dämmrigen Disko-Restaurant Abendessen.
Mittwoch, 2009-12-02:
35 km, Fahrzeit 2 h 40 min, Gesamt Anstieg 840 Hm, Gesamt Abstieg 770 Hm, Durchschnitt 11 km/h
Um halb 8 stehen wir gepackt am Hotel... das packen in 2 Radtaschen und kleinen Rucksack, das Befestigen der Taschen und Spannen mit Spinnen ist zur Routine geworden. Frühstück: Gallo Pinto, Eier, Saft, Cafe, Plato de Frutas, gibt es in einer kleinen Straßensoda. Dann starten wir in Richtung der komplett neuen, wohl noch nicht gänzlich fertiggestellten Autostraße /Autobahn von Orotina > Atenas > San Jose.
Den ersten Wall aus Schutt, als Absperrung gegen Autofahrer, die hier noch nicht drauf dürfen, umschieben wir entspannt... dann folgen 5 km Speed-Rollen mit sanftem Bergauf, Bergab, auf einem super neuen Asphalt, es kommen immer wieder LKW des Straßenbaus vorbei, sonst sind wir allein auf der Autobahn!! Es ist phantastisch!! Beschwingt – und skeptisch, ob das so gut weitergeht – radeln wir voran, bis uns nach besagten 5 km eine erneute Absperrung mit menschlicher Bewachung stoppt Hier ist kein Durchkommen mehr, das hilft auch alles Fragen, Überlegen, Kartenstudieren, und die Hilfe des freundlichen Straßenbauers nicht weiter. Angeblich sind auf den folgenden 6 km aktuell „trabajos pericolosos“, danach könnten wir wohl wieder weiterfahren, Auch unserer Bemühungen, diese 6 km auf einem Pick-up o.ä. der Straßenarbeiter zu überwinden, scheitern. Wohl oder übel wenden wir die Räder und radeln ein Stück zurück, dann links ab in der Hoffnung auf eine – im GPS vorhandene – kleine Straße, relativ parallel zur Autobahn. Aber auch hier geht es aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen nicht weiter, erklärt uns ein Einheimischer.
Also, genug Zeit ist schon vertan, wir fahren zurück nach Orotina und organisieren ein Pick-up Taxi, das uns für 15.000 Colones (=18 Euro), die Räder auf der Ladefläche, da. 22 km weiter (und 700 Hm höher!) nach Atenas bringt. Erstaunlicherweise fährt der Fahrer nicht über die alte Autobahn 3 (die uns wegen fehlenden Seitenstreifens als Radl-Alternative zu gefährlich war), sondern wählt eine kleine kurvige Bergstraße – die war in unseren Karten und GPS gar nicht verzeichnet!
Uli zumindest ist nicht böse, denn die Steigung ist endlos und die Rampen wieder mal echt knackig! Hier sehen wir beim Vorbeifahren die 2. Radtouristen, zwei Frauen, die bergauf strampeln.
Über die schöne bergige Waldstrecke, wo laut Taxifahrer Drogen und Waffen geschmuggelt würden, erreichen wir Atenas. Hier ist es merklich kühler, die Luft frischer als unten am Meer (allerdings immer noch schön sommerlich heiß)!! Wir beladen die Bikes und machen uns auf die letzten costaricanischen Radkilometer. Und wir bekommen es noch mal richtig gezeigt: neben den üblichen steilen Flussabfahrten und Rampen bergauf wartet ein ca. 200 m tiefes Tal auf uns, dass wir hinunterbrausen, aber drüben mühsamst wieder hochschieben müssen! Das hatte der Taxifahrer also mit „muy duro“ gemeint! Oben wartet als Belohnung ein Straßen-Obst-Verkäufer mit herrlichen saftigen Mangos!
AB hier sind es noch 10 km bis Tacares, wo sich der Kreis unserer Reise wieder schließt. Ein denkwürdiger Moment, meint Uwe, und wir stimmen ihm zu.
In einer Autowerkstatt können wir mit Dampfstrahler unserer Räder, Ketten, Ritzel von der üblen Sand-Öl-Schmutz-Salz-Kruste befreien, die sich in den letzten Wochen draufgelegt hat. Der Mechaniker hat auch noch das passende Öl für uns! Mit einem Trinkgeld und vielen „Gracias“ rollen wir weiter, in einer Soda gibt’s noch mal leckere Burger (diesmal mit Frijoles molidos, der roten Bohnenpampe und Tacos drin), dann geht’s zurück zum Ortsteil Carillo, und die letzten Hm steil bergauf zum Hotel /Pension Los Alemanes!
Kalle, Gitti und die Hunde Achim und Rambo kommen zur Begrüßung, dann gibt’s ein kühles Bier... und einen faulen Nachmittag mit Pool, abends in der bekannten Pizzeria.
Donnerstag, 2009-12-03:
Unser letzter Tag! Wir schlafen – für unsere Verhältnisse lange - aus bis 8.00, ein Sprung in den kühlen Pool ersetzt die Morgendusche, dann gemütliches altbekanntes und leckeres Frühstück auf unserer Terrasse.
Das anschließende Räder abmontieren, Lenker umlegen , Pedale abbauen und in Kartons einpacken (die wir hier während der 2,5 Wochen abstellen durften), ordentlich Paketband drumrum, besonders bei Franks schon etwas lädiertem Karton, ist in eineinhalb Stunden geschafft. Bis um 15.00 genießen wir das Faulenzen, die Wärme ohne die brutale Hitze, Flo und Frank rätseln wieder stundenlang ihr SZ-Kreuz mit den Worten, Uwe liest im Stuhl in der Sonne unter Orangenbäumen Skimagazine, und Uli verschlingt den Krimi in der Hängematte und ist ganz aus dem Häuschen – erst der kühle Pool und die heißen Steinplatten holen sie wieder zurück in die – herrliche – Gegenwart!
Direkt vor der Haustür schnappen wir ein Taxi, das uns die 9 km nach Alajuela direkt in einen Sportladen bringt – die Jungs kaufen Fußballtrikots von der Tico-Nationalmannschaft.
Dann schlendern wir durch die hektische, betriebsame, lauten, bunte, unübersichtliche Stadt, überall Klamottenläden, Obst-Stände, die Markthallen mit allen möglichen Gerüchen, Hühnerfüße, Muscheln, Fleisch, Küchengeräte, Hängematten, Krippenfiguren, Fahrräder...es gibt alles! Wir kaufen noch ein bisschen ein, essen in einer stickigen aber leckeren Soda in der Markthalle, und machen uns in der Dämmerung erschöpft per Taxi aur den Weg zurück nach Hause.
Der Abend vergeht ruhig mit einer Avocado, ein paar Bierchen, Ratschen mit einem österreichischen Pärchen und Kalle und Gitti. Ohne viel Hunger lassen wir die letzten Colones in einem Mariscos-Restaurant unten an der Kreuzung.
Freitag, 2009-12-04:
Der Taxi-Bus kommt kurz vor 6.00 morgens, eine halbe Stunde zum International Airport, problemlos und wieder ohne zu bezahlen für die Räder checken wir unsere 4 Kartons und 4 Seesäcke ein. Wieder geht es über Miami (beim Flug über Kuba winken wir Marlies, die dort gerade segeln ist), in den USA nerven uns die Einreiseformalitäten diesmal weniger, alles läuft wir am Schnürchen (oder sind wir jetzt entspannter als am Hinflug?), nach Einreisen, Zoll, Ausreisen, 2 x Gepäckkontrolle und mehrfachem Passzeigen sind wir am richtigen Gate, wo wir 4 Stunden warten müssen – auch die vergehen dank Essen und Lesen auf der extra zu diesem Zweck mitgenommenen Isomatte recht flott.
Die große Enttäuschung im Flugzeug: es gibt kein Tetris!!
Fazit der Reise:
Costa Rica ist ein großartiges, vielseitiges und spannendes Land für alle, die Natur lieben. Zum Radeln eignet es sich nur bedingt – dass es viele Berge gibt, wussten wir, aber dass es ständig so dermaßen steil bergauf und bergab geht, hat sogar uns als Mountainbiker und Trans-Alp-Fahrer überrascht und einiges abverlangt. Trotz – oder vielleicht auch deswegen – war es ein tolles Abenteuer mit dem richtigen Maß an Komfort.
Die Ticos sind uns überall ausnahmslos nett und hilfsbereit begegnet, und auch wenn unser Spanisch nur bröckelig ist (und Frank mit seinem Italienisch die Verwirrung manchmal komplettiert hat!), sind wir überall bestens durchgekommen.
Die größten Gefahren liegen im Verkehr im Großraum San Jose, die Straßen sind eng und die Lastwägen breit. Sobald man aber davon wegkommt, wird man nur selten von Autos gestresst. Die überall kläffenden Hunde ließen sich fast immer mit Uwes Elefanten-Hupe oder lautem Gebrüll abwimmeln, haben uns aber bis zuletzt immer wieder genervt!
Die Reisekosten halten sich im Rahmen, die billigste Unterkunft lag bei 10 Euro / Nacht und Nase, die teuerste bei 30 Euro.
Die Reisezeit im November / Dezember hat sich als perfekt herausgestellt, zwar regnete es noch häufig, aber es war noch bei weitem keine Hauptsaison, und damit nie ein Problem, eine Unterkunft zu bekommen. Phasenweise, v.a. an der Westküste der Halbinsel Nicoya, fühlten wir uns fast robinsonartig an den langen menschenleeren Stränden.
Letztendlich ist das Land trotz seiner Kleinheit so vielseitig und interessant, dass 3 Wochen absolut nicht ausreichen! Wir hatten unsere anvisierte Route nicht mal ganz geschafft bzw. bewusst abgeändert und verkürzt – die Straßenqualität und die Steigungen lassen einen recht langsam vorankommen, und so viele Orte laden zum Verweilen ein, dass ein Weiterfahren schwer fällt.
Costa Rica – la pura vida!