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Familienradtour in Schweden, Norwegen und Deutschland

Karl Brodowsky, gefahren 1994-07-21 - 1994-08-25, geschrieben 1994

Teil 1: Von Göteborg zum Nordufer des Vänersees

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Wir waren bei dieser Familienradtour zu dritt: Ulrich (damals 1 Jahr), Bernhard (damals 3 Jahre), und ich / Karl, der Autor dieses Textes. Ich hatte mein Fahrrad mitgenommen. Die Kinder saßen im Anhänger (Leggero). Aber erstmal war ich in Heidelberg. Zufällig hatte ich die Kinder, mein Fahrrad und den Anhänger schon zwei Wochen früher nach Schleswig-Holstein gebracht, wo sie so lange bei meinen Eltern waren. So musste ich mich nur mal eben für knappe 6 Stunden in den einen oder anderen Zug setzen und dann konnte man in Kiel weitersehen.

Mit der Gepäckmenge ist das zu dritt mit einem Fahrrad nicht ganz einfach, aber ich schaffte es irgendwie doch, so ungefähr alles unterzubringen und den Rest auch noch mitzunehmen, ohne dass ich deshalb freihändig fahren musste, um die paar übrigen Taschen noch in den Händen zu halten. Die Packtaschen wurden mit einem wasserlöslichen Stift beschriftet, um bei Bedarf die Dinge schneller finden zu können. Das hat sich auf der ganzen Tour als sehr praktisch erwiesen, weil ich zumindest gegen Ende wirklich wusste, was ich wo zu suchen hatte. Dann kam noch ein Seesack, den ich der Einfachheit halber aufgrund einer alten Familientradition als den Bären bezeichnete, mit Zelt, Kochgeschirr, Isomatten, Wickelzeug und Regenzeug auf mein Fahrrad und dazu noch ein wasserdichter Ortliebsack mit den Schlafsäcken. Vorne hatte ich einen kleineren, aber ziemlich schweren Rucksack mit Essen, Papierkram, Spielsachen für mich (Kamera) und allem, was sonst noch so übrigblieb. Etwas passte auch noch in den Anhänger, zum Beispiel etliche Liter Wasser, wovon ich insgesamt bis zu 7 1/2 Liter in verschiedenen Flaschen dabei hatte, und nach jedem Einkauf noch etwas Milch, Brot und andere Dinge, vor allem aber auch ein paar Spielzeuge für die Kinder.

So ging es dann an Bord der Stena-Fähre, die uns nach Göteborg bringen sollte. Die kontrollierten kaum unsere Fahrkarten und beanstandeten auch schon gar nicht die Tatsache, dass wir vielleicht für ein Fahrrad etwas übergewichtig waren. Immerhin wog mein Gespann wohl etwa 180 kg, wenn es mit drei Personen besetzt war, eher mehr als weniger. Das war jedoch wie das Frühstück im Fahrpreis enthalten, der dann auch letztlich zusammen mit der billigsten Kabine, die man zwei Monate vorher noch reservieren konnte, ganz schön hoch war. Jedenfalls war er viel höher als der Preis der Bahnfahrt nach Kiel insgesamt und sogar etwas höher als der Preis der eigentlich viel schöneren Fähre von Kiel nach Oslo gewesen wäre. Die wollte ich aber nicht benutzen, weil man dort erstmal kaum am Ankunftstag aus dem Stadtverkehr herauskommt und weil die Berge, die man dann sehr bald gehabt hätte, vielleicht auch nicht gerade einen gemütlichen Anfang der Tour gewährleistet hätten.

Die Seefahrt war sehr schön, denn wir konnten bis 6 Uhr morgens einigermaßen gut schlafen. Dann begannen aber so langsam die nicht abschaltbaren Lautsprecherdurchsagen, damit um diese Zeit schon die ersten zum Frühstück kämen und um 8:00 beim Anlegen wirklich alle in den Startlöchern sein konnten, weil das Schiff um 8:30 oder besser noch um 8:15 geräumt sein sollte. Ich ließ mir aber trotzdem beim Frühstücken mit den Kindern Zeit bis zum absoluten Rausschmiss, so dass den beiden Kleinen das Erlebnis erspart blieb, beim Anlassen von ungefähr 40000 Pferdestärken in Gestalt von Lastwagen- und Automotoren dabeizusein.

Aber wir fuhren dann trotzdem auch ziemlich bald von Bord, als nur noch von gewissen Leuten, die wohl nicht einmal als Busfahrer genommen worden waren, mit speziellen Zugmaschinen die unbegleiteten Sattelauflieger aus dem Schiff entladen wurden. Danach zwängten wir uns durch den Göteborger Stadtverkehr, wobei ich dem Ostufer des Götaälv folgte, was uns weitgehender vor Querverkehr als vor Baustellen bewahrte. In dieser Richtung kam man relativ schnell aus der Ortsdurchfahrt heraus auf die zunächst vierspurige, aber immerhin kraftfahrtstraßenfreie und kreuzungsfreie N 45 (damals bis Bohus N 45/E 6, heute E 45), die wenigstens so wenig befahren war, dass eine Baustelle mit Fahrbahnhalbierung keinen Stau verursachte. Es gab neuerdings dort auch so manche kleine Teilstrecke mit einem Radweg, der aber jeweils konsequent dazu neigte, irgendwann nach rechts abzubiegen, wo ich geradeaus fahren wollte. So gewöhnte ich mir gleich an, den Ra(n)dstreifen gegenüber irgendwelchen Radwegen zu bevorzugen. Diese Straße sollte übrigens bis etwa 2012 ersatzlos wegfallen, da man darauf verzichten will, Radfahrern eine legale und schnelle und einfache Möglichkeit zu bieten, von Göteborg nach Trollhättan zu fahren. Stattdessen soll dort nur noch eine Autobahn verlaufen. Inzwischen, 2020, sieht man, dass die Straße von Göteborg bis kurz vor Bohus erhalten geblieben ist und von Radfahrern vollständig befahren werden kann. Aber etwas südlich von Bohus beginnt das Autobahngebastel und man hat für Radfahrer eine extra schlechte neue Zickzack-Route mit extra Hügeln und extrem vielen Ampeln zur Förderung der Verlagerung des Verkehrs vom Fahrrad auf das Auto gebaut. Aber 1994 war es der Traum, dort zu fahren.

Irgendwann hörte auch die Vierspurigkeit auf und ich sah das dann als das eigentliche Ende Göteborgs und damit als Anlass für eine erste wohlverdiente Pause an, sobald sich ein geeigneter Platz bot. Der tauchte auch bald neben der Nationalstraße in Form einer ehemaligen Skatebord- oder Rollschuhbahn auf, die noch nicht von den ganz kleinen Diätmantas zur Sandkastenautorennbahn missbraucht wurde. 35 km nördlich von Göteborg hörte sogar die Beleuchtung auf, aber die Straße ging trotzdem noch weiter, mindestens bis Trollhättan. Das sollte uns für den ersten Tag auch schon reichen, zumal ich auf die abwegige Idee kam, ohne Ordnungswidrigkeiten vom südlichen Ortsrand bis zum Zeltplatz zu fahren, was neuerdings durch eine explizite Benutzungspflicht für irgendwelche aufwendig verkehrsberuhigten Radwege erschwert worden ist. Für den zweiten und dritten Tag sollte uns das auch reichen, denn wir legten bei dem dortigen Zeltplatz gleich zwei Ruhetage ein und besichtigten an einem Tag das Kraftwerk und die Schleusen in Trollhättan selbst und fuhren am anderen Tag nach Vänersborg zum Baden.

Das Kraftwerk ist ein etwas älteres Bauwerk, genaugenommen das älteste größere Wasserkraftwerk in Schweden, bei dem man noch direkt etwas von der Besichtigung hatte. Mit 36 Höhenmetern und einem ganz schön großen Wasservolumen ist es aber doch unter den großen Kraftwerken eines der kleinsten. An manchen Tagen wird sogar der Wasserfall, der eigentlich zugunsten der Elektrizitätsgewinnung trockengelegt worden ist, kurz eingeschaltet, aber das betraf uns diesmal natürlich nicht. Bei den Schleusen konnte man sehr viele Generationen von Schleusentreppen sehen, die teilweise noch aus dem vorigen Jahrhundert stammten.

Aber ich wollte dann auch nicht gleich den ganzen Urlaub an einem Ort verbringen und machten uns dann einmal wieder mit dem ganzen Gepäck auf den Weg nach Osten. Hier hat sich leider eine etwas unerfreuliche Änderung in der Art der Fahrbahneinteilung ergeben, weil die beiden breiten Radstreifen zugunsten breiterer Spuren aufgegeben worden waren und am rechten Fahrbahnrand eine breite Linie eingezeichnet worden war, die rechts nicht genug Platz für das Fahren mit Anhänger ließ und auf der man auch nicht fahren konnte, weil sie deutliche Unebenheiten aufwies. Trotzdem war es noch ganz angenehm zu fahren, weil die Spuren wirklich so breit waren, dass das Überholtwerden innerhalb einer Spur überhaupt kein Problem war.

In der Hoffnung, etwas mehr vom Vänersee zu sehen, folgte ich auf der zweiten Hälfte des Weges statt der N 44 einer asphaltierten Straße, die näher am Ufer verlaufen sollte. Das stimmte wohl auch, aber nah genug, um das Wasser zu sehen, war es auch wieder nicht, dafür trotzdem auch eine ganz schöne Strecke durch viele Wälder und an Steinzäunen entlang, die uns eine angenehm erholsame Pause im Garten einer Kirche ermöglichte, weil dessen Tor von innen für die Kinder nicht zu öffnen war und von außen nicht von Autos durchdrungen wurde.

Die Kinder schliefen übrigens oft tagsüber im Anhänger. Abends waren sie dann fit, als ich müde war. Im Laufe der Zeit spielte es sich dann aber so ein, dass sie etwa gleichlange wie ich in der Nacht schliefen, was sich als sehr praktisch erwies, nachdem ich mich schon sehr am Anfang der Reise von dem Gedanken verabschiedet hatten, die normalen Schlafzeiten zu halten.

In Lidköping gab es an der Stelle, wo diese Straße auf den Ort stieß, einen sehr schönen Zeltplatz direkt am Seeufer, wo man schön baden konnte, theoretisch sogar im daneben liegenden Schwimmbad, allerdings nur zu dessen Öffnungszeiten. Für das Aufwärmen der Milch für die Kinder brauchte man nicht auf die Kochplatten, die es auf jedem Zeltplatz selbstverständlich irgendwo in einer für dessen Gäste zugänglichen Küche gab, zurückzugreifen, sondern es gab sogar ein Mikrowellengerät. Da blieben ich dann auch gleich zwei Nächte und sah mir mit Bernhard und Ulrich an dem Ruhetag das Schloss Lackö auf einer durch eine Brücke und etwa 20 Kilometer Fahrt erreichbaren Insel an. Dort badeten wir dann auch gleich noch im Vänersee. Bei der Abfahrt wurden wir sogar gefilmt, nachdem der Anhänger vor dem Schloss schon einigermaßen viel Aufmerksamkeit genossen hatte. 1994 waren Kinderanhänger noch eine Seltenheit. Die Rückfahrt ging sehr schnell, obwohl die Straße eigentlich ziemlich hügelig war. Es machte mir da irgendwie Spaß, trotzdem einigermaßen gute Fahrt zu machen.

Nun sah die ursprüngliche Planung vor, so langsam zu dem anderen großen See zu kommen, den Vättersee nördlich zu umrunden und dann vielleicht noch die Inseln Öland oder Gotland oder sogar beide anzusehen. Aber wie das so ist, werden Pläne meist nicht erfüllt. Ich wollte mich jedenfalls plötzlich nicht mehr damit zufriedengeben, die ganze Zeit so weit im Süden zu bleiben, zumal der extrem warme Sommer mit Tagestemperaturen um die 30 Grad eine einmalige Chance versprach, auch weiter im Norden noch ein schönes Wetter vorzufinden.

So ging es dann am nächsten Tag für meine bescheidenen Verhältnisse mit 93 Kilometern etwas weiter voran als sonst. 200 km an einem Tag haben ich nämlich mit den Kindern nie geschafft, in diesem Sommer nicht einmal 100 km. Die 93 km waren aber teilweise darauf zurückzuführen, dass ich mich immer wieder auf kleine Umwege einließ, was mir etwa eine längere Pause bei einer romanischen Kirche in Västerplana und eine Begegnung mit anderen, vorher von mir überholten Radlern aus Deutschland, die auch dort eine Pause machten, ermöglichte. Die nächste Pause war irgendwo im Wald an einer Stelle, die sich vielleicht auch für eine Übernachtung angeboten hätte, wenn ich nicht so langsam Interesse an einem Zeltplatz mit einer Waschmaschine entwickelt hätte. Irgendwo vor Mariestad stießen wir endlich auf die E 3 (heute E 20), der ich vielleicht 20 km folgte, bis ich hinter Mariestad auf die N 64 (heute N 26) nach Norden abbog, um dem Ostufer des Vänersees zu folgen. Das war übrigens eine ganz schöne Strecke, auch wenn man bei weitem nicht dauernd das Ufer sehen konnte und wenn es überraschenderweise immer auf und ab ging, obwohl das Ufer selbst ja eigentlich ungefähr so flach wie die Wasseroberfläche des Sees sein sollte.

Einige Kilometer nördlich des Götakanals, der Göteborg über die beiden großen Seen mit der Ostküste verbindet, fanden ich einen niedlichen kleinen Zeltplatz, der übrigens so schön gelegen war, dass sich einige Leute anscheinend ganzjährig ihren Platz darauf reserviert hatten. Das ist eine Erscheinung, die ich in Skandinavien in dieser Form zum ersten Mal zu sehen bekam. Vielleicht war dem so, weil die dortigen Zeltplatzregeln diese Jahresmiete nicht gerade begünstigen und etwa Wohnwagen ohne Räder und Nummernschild oder ausgesprochene Zäune und ähnliche dauerhafte Einrichtungen, wie man sie auf Zeltplätzen in Deutschland oder in den Niederlanden schon einmal vorfindet, nicht dulden. Ein ganzes Jahr wollten ich mich dort zwar nicht aufhalten, aber zwei Nächte, zwei herrliche Sonnenuntergänge über dem See mit seinen vielen Inselchen und ein Badetag ohne Fahrradbenutzung wurden es dann doch einmal wieder.

Der nächste Tag führte mich auf der bewährten und von relativ wenigen Autos benutzten N 64 weiter nach Norden, wobei ich eine nette Pause an einem Hügelgrab machte. In Kristinehamn erlebte ich den ersten kurzen Regen, der mich aber kaum störte, weil ich mich zu der Zeit in einem überdachten Bereich bei einer Einkaufspause aufhielt. Als ich wieder weiterfahren wollten, war das Wetter wieder trocken, aber die E 18 war noch vom Regen ganz durchnässt. Zufällig war genau der Abschnitt dieser Straße, den ich benutzen wollten, frei von Fahrradverboten, so dass ich ohne Ordnungswidrigkeiten und ohne komplizierte Suche nach einer schlecht gekennzeichneten "Europastraße für Radfahrer" dorthin kam, wo ich den Vänersee erst einmal verlassen wollte. Von dort wollten ich dann wirklich etwas mehr nach Norden vordringen. Die N 240, die mir dabei zunächst nützlich sein sollte, erwies sich als fast autofrei. Vor allem war es an deren Anfang auch möglich, eine schöne Stelle im Wald zu finden, die meinem Fahrrad nebst Anhänger und vor allem meinem Zelt für eine Nacht Platz bot. Die Milch musste dann ausnahmsweise auf dem Esbitkocher erwärmt werden, ansonsten war das kein größeres Problem, weil ich kurz vorher bei einer Pause auf einer abgemähten Wiese in einem nahegelegenen Dorf die Wasservorräte wieder aufgefüllt hatte.

Teil 2: Durch das Klarälven-Tal nach Norwegen

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Die N 240 führte bis auf einen Ort durch fast unbewohntes Gebiet und an vielen mittelgroßen Seen vorbei, deren Wasser ich mich bezüglich der Trinkbarkeit auch weitestgehend anvertraute. Ansonsten ging es ganz schön hoch und runter, auch wenn teilweise die in die Felsen geschnittene Trasse das ganze etwas abmilderte. Aber jetzt begann es sich langsam abzuzeichnen, dass die 180 kg mit mir als Fahrer bergauf einfach langsam waren, womit ich so etwa die Geschwindigkeiten zwischen 3 und 5 km/h meine. Da konnte man nichts ändern, zumal Schieben mit einem derart schweren Gespann wohl wirklich überhaupt keinen Spaß machen würde und zum Glück auch nicht nötig wurde. Vielleicht hätte mir Bernhard beim Schieben ja geholfen, zumindest hätte er selber gehen können, um mir seine 17 kg zu ersparen. Aber das habe ich eigentlich nie so gemacht. Wegen der vielen Berge und der wenigen Orte wurde es abends allmählich unsicher, ob ich noch Milch bekommen würde oder meinen Milchpulvervorrat verkleinern müssten. Aber irgendeine Tankstelle in Uddeholm in der Nähe von Hagfors hatte dann doch Wasser (umsonst), Milch und sogar Brot. Damit traute ich mich dann auch, nach ein paar Kilometern die nächste geeignete Stelle im Wald zum Zelten aufzusuchen. Ich hatte wieder einmal das Glück, dass wieder der erste von uns diesbezüglich untersuchte Waldweg tatsächlich ein Treffer war und eine höchstens mit Mücken belastete Stelle bot, die nicht einmal von der Nationalstraße aus einsehbar war. Nur ein kleiner Hund fand uns morgens beim Zeltabbauen.

Ich folgte dann der N 62 nach Ekshärad, wo ich ursprünglich die Übernachtung vorgesehen hatte, und machten dort stattdessen eine schöne Mittagspause bei dem am Klarälven liegenden Zeltplatz. Bei der Weiterfahrt durch das Tal wurde es allmählich immer enger und die Berge zu beiden Seiten wurden immer höher, so dass durchaus von Mittelgebirge die Rede sein konnte. Das brauchte uns ja nicht langsam zu machen, da ich ja im Tal blieben, wenn man davon absieht, dass die N 62 natürlich durchaus am einen oder anderen Rand des Tales gelegentlich hochkletterte. Das Flusstal dient auch heute noch dem Holztransport, allerdings wird seit 1991 nicht mehr Holz im Flusslauf geflößt, sondern mit Lastzügen von einer Größe, wie es sie in Deutschland bei weitem nicht gibt, transportiert. Zum Glück für uns wächst das Holz aber so langsam, dass dadurch kein nennenswertes Verkehrsaufkommen zustandekommt. Kleine Flöße gab es trotzdem noch, aber die waren sehr klein und dienten gut zahlenden Touristen, die es als besonderes Ferienvergnügen ansahen, eine kleine Menge Holz auf diese Art zu transportieren. Andere mieteten Kanus, um ein Stück stromab zu paddeln und sie weiter unten zurückzugeben. Da wurde ich fast etwas neidisch auf die Leute, die die ganze Zeit so viel Wasser um sich herum hatten. Bald änderte sich unsere Meinung, als ich das Wasser von oben kommen sah und es auf beiden Seiten blitzte. Als Paddler muss man so etwas ja tolerieren, denn das ist ja ein Wassersport. Aber ich war ja keine Paddler und ich blieb auch davon verschont. Ich nahm nur wahr, dass es in unserer Nähe regnete.

Abends ging ich auf einen kleinen Zeltplatz in Stöllet, der bedingt durch eine Kurve des Flusses auf einer Halbinsel lag. Dort blieb ich dann auch gleich für zwei Nächte, zumal es uns gut gefiel, dass dort die Kinder auf dem Zeltplatz herumlaufen konnten, da sich die paar Autos mit ausgeschaltetem Motor ganz gut beaufsichtigen ließen. Nachts um eins musste ich allerdings irgendwelche Leute, die kein Schwedisch zu können schienen, überreden, ihre armdicken Häringe doch nicht zu der Zeit einzuschlagen, was ihnen dann auch einzuleuchten schien. Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass es ganz nette Pfadfinder waren, die beim Paddeln unseren Regen abbekommen hatten. Sie hatten ein sehr traditionelles schwarzes Zelt und teilten dieses mit einem 14-jährigen behinderten Kind, das sonst nicht so leicht Gelegenheit zu so einem schönen Urlaub gehabt hätte.

Tagsüber konnte ich mit meinen Kindern sehr schön am durch die Dürre besonders breiten Flussufer baden, spielen und kleine Kanäle bauen, die nach kurzer Zeit ungefähr 50 Meter Gesamtlänge erreichten, weil Bernhard immer neue Bauwünsche äußerte. Nebenbei ließ ich noch die Waschmaschine des Zeltplatzes gegen eine geringe Gebühr für uns arbeiten. Ich machte noch mit Bernhard eine kleine Einkaufsfahrt in den Ort Stöllet. Das war erstaunlicherweise trotz des dünnen Straßennetzes in Form einer kleinen Rundfahrt mit schönen Aussichten von der N 45 (heute E 16/E 45) aus möglich, die beim Zeltplatz ins Tal absteigt und die N 62 kreuzt und früher auf den etwas südlich gelegenen Ort Stöllet stieß.

Hier bot sich nun wieder die Möglichkeit, auf der N 45 weiter nach Dalarna zu fahren. Aber irgendwie hatte ich noch nicht das Bedürfnis, mich von dem schönen Fluss zu trennen und entschloss mich, erst eine Straße weiter nördlich abzubiegen. Eine solche Entscheidung hat natürlich bei einem derart grobmaschigen Straßenetz, das fast nur aus Nationalstraßen und unasphaltierten Feldwegen besteht, schon eine gewisse Tragweite für die nächsten paar Tage. Obwohl der Norden Värmlands sehr dünn besiedelt oder fast unbewohnt ist, kamen gerade im Klarälvtal doch immer wieder ein paar Orte, wenn auch langsam der Abstand dazwischen immer größer wurde.

In Höljes, das ein solcher Ort mit vielleicht 200 oder 300 Einwohnern ist, gab es immerhin so manches an Infrastruktur, etwa eine Post, eine Bank, einen Spielplatz, eine Tankstelle, ein Hotel, eine Jugendherberge, einen Zeltplatz, ein Freilichtmuseum, einen Laden, eine Bushaltestelle, wo Fahrzeuge hielten, die vorne Bus und hinten Lastwagen waren, eine Touristeninformation, ein Freibad und sogar ein Kraftwerk und nebenbei auch noch gleich zwei Brücken über den Klarälven und eine teilweise asphaltierte Autorennbahn. So viel auf einmal findet man nicht alle Tage, auch wenn mich das Hotel und die Jugendherberge nur äußerst wenig interessierten und ich das Freibad auch eher bedauerte, weil es nur wegen eines angeblichen Badeverbots im Fluss errichtet worden war, das wiederum mit dem Kraftwerk zusammenzuhängen scheint.

Drei Nächte wurden es dann in Höljes, was zu einer Kraftwerksbesichtigung und einigen kleineren Wanderungen mit dem zum Kinderwagen umfunktionierbaren Anhänger Gelegenheit gab. Das Kraftwerk war aber doch nicht mitten im Ort, sondern einige Kilometer davon entfernt und noch nicht einmal auf einer guten Straße erreichbar. Da gab es dann endlich einmal Gelegenheit zum Schieben, weil die Kinder im Anhänger auf unasphaltierten Wegen so durchgeschüttelt werden, dass es völlig unrelevant ist, ob man diese Wege seinem Fahrrad und sich selbst zumuten würde oder nicht. Es kamen mir auch Leute entgegen, die meinten, es gebe kein Wasser, keinen Kraftwerksbetrieb und keine Besichtigung, aber davon ließ ich mich nicht entmutigen. Oben auf dem Staudamm konnte man dann nochmal die Einladung zur Besichtigung lesen. Treffpunkt war 15 Uhr und ich war so ungefähr pünktlich, aber es war wirklich nichts los, denn zu der Zeit ging es im Ort beim Hotel los. Dies war eine Rücksichtnahme auf diejenigen, die den Weg nicht selber finden können, und eine Viertelstunde später ging es dann doch auch beim Kraftwerk los. Witzig war, dass der Staudamm nicht aus einer Betonwand, sondern aus einer Geröllschüttung mit verschiedenen Isolierschichten bestand. Das Wasser wird nicht unterhalb des Damms in den Fluss gelassen, sondern durch einen kilometerlangen Tunnel bis in die Nähe von Höljes geleitet, um diesen Höhenunterschied auch noch auszunutzen, so dass dazwischen ein ziemlich trockener Fluss zu sehen ist, der nur als Überlauf genutzt wird.

Eine Deutsche auf dem Zeltplatz, die ich in der Küche des Zeltplatzes getroffen hatte, klagte darüber, dass bei den Temperaturen die Milch im Auto schlecht geworden war und dass es keine H-Milch gebe. Damit hatten ich selten Probleme, obwohl ich ständig Milch brauchte und deshalb manchmal sogar einen kleinen Vorrat davon im Anhänger hatte.

Auf dem Zeltplatz gab es übrigens zwei Wohnmobile, die anscheinend durch Umbau eines ausgewachsenen Busses entstanden waren. Der eine davon erschien erst zwei Tage später als ich dort und ließ einen gewissen Zusammenhang mit der Autorennbahn erkennen. Es zeichnete sich ab, dass ein gewisses motorisiertes Publikum, das man sich etwa nach einigem Fahren im Heidelberger Stadtverkehr leider ganz lebhaft vorstellen kann, wegen eines bevorstehenden Autorennens an Häufigkeit zunehmen könnte. Da machten ich mich dann lieber auf den Weg, der nun auf einer wunderbaren Straße wirklich durch die unbewohnte Wildnis führen sollte. Nur noch der Grenzort Långflon und das bekanntlich wegen seiner geringen Besiedlungsdichte fast unbewohnte Norwegen lagen vor mir, der Stausee mehr oder weniger neben mir.

Leider schliefen die Kinder zu den Zeiten, als man vielleicht dort hätte baden können und sie hatten Hunger, als wir ein ganzes Stück über dem See waren. Aber die Pause war trotzdem schön und danach war es dann nicht mehr weit bis zur Grenze. Sofort wurde die Straße besser, aber bald auch das Wetter schlechter. Ich ging mit den Kindern bei einer Pause schön am Trysilelv, wie der Klarälven in Norwegen genannt wird, spazieren, als plötzlich Regen kam, der noch gerade erlaubte, Ulrich schnell ohne vorheriges Aufspannen einer Plane zu wickeln. Danach bekamen die Kinder das Dach auf den Anhänger, das ich vorher fast die ganze Zeit offen gelassen hatten. Ich musste mehr oder weniger damit leben, dass der Regen nicht so recht aufhören wollte.

Der Ort Trysil, nach dem der Fluss benannt ist und der schon die ganze Zeit als eigentliches Ziel der Straße auf allen Wegweisern stand, sollte einen Zeltplatz haben, wie man mir in Schweden mitgeteilt hatte. Sogar eine mündliche Beschreibung gab man mir irgendwo, nämlich so etwa in der Art, dass man sich kurz vor dem Ort Trysil einfach zum Flussufer wenden müsste. Das sollte also nicht weiter schwierig sein und ich nahm in Nybergsund, das nach meiner Erinnerung von einer 7 Jahre früheren Radtour ganz kurz vor Trysil liegen sollte, die Brücke über den Fluss und die auf der anderen Seite sehr gut ausgebaute Straße. Da waren es dann aber doch noch 7 Kilometer (in Gedanken minus 2 für "kurz vorher"). Als "kurz vorher" dann überfällig war, fragten ich einmal an einer Tankstelle nach und die sagten uns, ich müssten durch Trysil durch und dort über die Brücke und auf dem anderen Ufer 2 Kilometer zurück nach Süden (in Richtung Nybergsund) zum Ortsrand, wo sich der Zeltplatz dann schon finden würde. Da fand er sich auch, und ich konnten unser Zelt an einer wunderbaren Stelle am Flussufer aufbauen, wo man sogar noch ganz gut baden konnte.

Teil 3: Über die Berge nach Schweden zurück

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In Trysil selbst sahen ich mir mit den Kindern an einem Ruhetag ein Freilichtmuseum an, wobei ich für einige Touristen, die kein Norwegisch verstanden, versuchte, irgendwelche dem eigentlichen Inhalt möglichst nahestehende deutsche Formulierungen zu erraten. Die Kinder verstanden ja auch kein Norwegisch, aber immerhin fragte Bernhard jetzt bei allen möglichen Dingen, wie die auf Norwegisch hießen, während ihn in Schweden die dortige Landessprache interessierte. Ulrich hielt sich mit dem Sprechen mehr zurück, da er ja auch alles, was er wollte, ohne Worte auszudrücken verstand. Wie dem auch sei, das Freilichtmuseum war sehr schön und man konnte sich direkt etwas besser vorstellen, wie die Leute dort einige Jahrhunderte früher so gelebt haben.

Am Nachmittag kam dann wieder etwas Regen auf, den die Kinder wieder im Anhänger verbringen durften, weil ich einen kleinen Ausflug auf der leeren N 26 nach Norden machte. Als das Wetter dann wieder besser wurde, machte ich eine Pause und brachten die beiden Kleinen dann wieder für den Rückweg in Sicherheit, als der Regen wieder anfangen wollte. Ich kam noch zu einer halbwegs brauchbaren Zeit zurück und konnte noch ein paar Lebensmittelvorräte einkaufen, wobei ich den Ehrgeiz entwickelten, mein norwegisches Geld möglichst vollständig bis auf die noch fällige Zeltplatzgebühr auszugeben. Eine Krone blieb auch nur übrig, die als Andenken noch zu gebrauchen ist.

Auf dem Zeltplatz trafe ich übrigens eine größere Reisegruppe aus Liechtenstein und der Schweiz, die sich über die Touristen ärgerten, die in ihrer Heimat ihr Auto volladen, in Norwegen beispielsweise eine Bootstour machen, bei der dauernd wild gezeltet wird, und die letztlich nur ihren Müll und ihre Abgase dalassen. Das stößt möglicherweise nicht auf die allergrößte Beliebtheit bei den Einheimischen und kann auch zu Nachteilen für diejenigen führen, die doch auch vor Ort noch gewisse Einkäufe durchführen. Radfahrer haben ja nach ein paar Tagen wohl doch die mitgeführten Vorräte aufgebraucht, wenn man von Autodach-MTBlern absieht, die ihr Fahrrad nicht als eigentliches Verkehrsmittel nutzen.

An dem Morgen, als es von Trysil wieder weitergehen sollte, hatte ich sehr schönes Wetter. Man konnte den Gipfel des westlich gelegenen Trysilfjells auf der anderen Seite des Flusses sehen, der deutlich über die Baumgrenze hinausragt und vielleicht eine Art Hochgebirgsausläufer darstellt. Dieser Berg wurde übrigens besonders früh für den alpinen Wintersport genutzt.

Aus dem Tal wollte ich nun ja auch heraus, aber in die andere Richtung, wo es nicht ganz so hoch zu sein schien. So fuhr ich also das kleine Stückchen vom Zeltplatz bis zu der Stelle kurz vor Nybergsund, wo die nach Osten aufsteigende N 25 zu finden ist und genossen die tolle Aussicht auf das ganze Tal, die sich bei der Auffahrt bot, die nun wirklich über fünf oder sechs Kilometer ziemlich steil war.

Die höher gelegene Gegend, in die ich dann kam, war landschaftlich wunderbar, vor allem bei dem herrlichen Wetter, das ich an dem Tag hatte. Die erste Pause machten ich an einem Seitenweg, wo es beliebig viele Blaubeeren zu pflücken gab. Es war gar nicht leicht, sich von der Stelle wieder loszureißen. Diese gesunde Ernährung führte trotz des warmen Wetters bei den Kindern zu blauen Mündern. In Trysil, dessen Gemeindegebiet bis zur schwedischen Grenze reicht, hatte man mir in der Touristeninformation noch einen Kanal empfohlen, der kurz vor der Grenze zu finden sein sollte und an dessen Restaurierung gearbeitet werde. Es war anscheinend so, dass früher in einem norwegischen Fluss Holz geflößt wurde. Das wurde an dieser Stelle aufgefangen und baumstammweise durch diesen Minikanal getreidelt und wurde dann nach nur 8 Kilometern in einen anderen Fluss gegeben, der dem Klarälven zufloss. Dadurch wurde die Forstwirtschaft in der Gegend vor etwa 100 Jahren überhaupt erst auf eine wirtschaftliche Grundlage gestellt, weil am Klarälven die zahlungsfähigen Holzkäufer saßen.

Die lange Auffahrt, die Blaubeerpause und die Kanalbesichtigung hatten letzlich so lange gedauert, dass ich bald hinter der schwedischen Grenze nach weniger als 50 Kilometern allmählich eine Stelle zum Übernachten suchte. Das wurde ein Art Terasse von einigen 100 Quadratmetern, die sich am Rande eines Tals befand und auf einem Waldweg erreichbar war. So einen schönen Blick auf die Berge hat man auch nicht bei jeder Zeltgelegenheit. Die Nacht wurde einigermaßen interessant. Zum einen gab es Nachtfrost, zum anderen war das eine oder andere Getier vor meinem Zelt unterwegs, was man hörte, aber auch an den durch das Auftreten entstehenden Erschütterungen spürte. Ich habe mich mit den Kindern darauf geeinigt, dass es ein Elch gewesen sein muss, der vor unserem Zelt geweidet hat. Gefährliche Tiere muss man jedenfalls dort nicht fürchten, weil die Bären sich eher für den Verzehr von Blaubeeren und Fischen interessieren und die Elche sowieso Pflanzenfresser sind und die Biber ohnehin zu klein sind, um einem nennenswerten Ärger zu bereiten. Der Nachtfrost war auch nicht weiter problematisch, nur musste ich unser Zelt etwas besser verschließen als sonst. Zu dritt produziert man dann doch eine Menge Wärme, was in einem angemessen kleinen Zelt mit guten Schlafsäcken die Sache gut erträglich macht, solange man nicht nachts 'raus muss. Einer von uns dreien muss ja den Nachtfrost bei einer solchen Gelegenheit bemerkt haben, sonst könnte ich davon nicht schreiben.

Am Morgen dauerte es typischerweise eine Weile, bis ich endlich aufbrach. Man konnte aber mit etwas gutem Willen meistens noch vom Vormittag reden. So war es wohl auch an dem Morgen, aber schon bald mündete die asphaltierte Nebenstraße, die auf schwedischer Seite die norwegische N 25 fortsetzt, auf die im Tal des Västerdalsälven verlaufende N 297. Der wollte ich wenige Kilometer nach Süden folgen, um dann auf einer Nebenstraße nach Osten zu fahren, von der mir in mehreren Touristeninformationen zugesichert worden war, dass sie asphaltiert sei. Andernfalls hätte ich den Weg über Trysil wohl gar nicht in Angriff genommen. Um es kurz zu sagen: Sie war natürlich nicht asphaltiert. Es stand also zur Wahl, 25 Kilometer zu schieben, zurückzufahren und einen Umweg nach Norden über Särna zur Umgehung dieser Straße zu verwenden oder an einen Umweg nach Süden zu denken. Das Schieben schied natürlich zuerst aus. Weil ich keine Lust hatte, die gerade mühsam überwundenen Hügel nochmal zu queren, schied auch die an sich vielleicht vielversprechendere nördliche Strecke schon sehr bald aus und es konnte wieder weitergehen. Ich hatte ja hier auch eine sehr schöne Straße unter meinen Rädern, die schöne Aussichten auf das gegenüberliegende westliche Flussufer bot.

Bald kam dann der Ort Sälen, der wohl auch für Pferdefreunde besonders interessant sein sollte. Ich verließ mich weiterhin lieber auf meine eigenen Kräfte als auf die Pferdestärken. Dort gab es auch Einkaufsmöglichkeiten und eine Touristeninformation. Vor allem erfuhr ich, dass die nächste Nebenstraße nach Osten, die ein paar Kilometer weiter südlich abzweigen sollte, nun aber garantiert asphaltiert wäre, was dann auch tatsächlich stimmte. Der Asphalt war zwar teilweise etwas schlecht in Schuss, aber wenn man in der Mitte der Fahrbahn, also dort, wo die weiße unterbrochene Linie ist, fuhr, dann ging es sehr gut. Leider riss nur am Anfang dieser Straße bei meinem Fahrrad eine Speiche. Eine zufällig vorbeifahrende Radfahrerin teilte mir mit, dass der nächste Fahrradladen in Älvdalen etwa 52 Kilometer weiter am anderen Ende selbiger Nebenstraße zu finden sei. So wurden die Nachbarspeichen entlastet und das Wrack ausgebaut und es ging mit 35 Speichen weiter. Dass diese Speiche bei einem Hinterrad mit Kettenschaltung auf der Zahnkranzseite war, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden, aber ich hatte sowieso keine Speichensammlung dabei.

Die Strecke war wieder sehr schön, mit vielen Seen, Mooren und auch wieder schönen Ausblicken von den Anhöhen. Irgendwo fand sich auch eine Stelle im Wald zum Übernachten. Am nächsten Morgen gab es neben der Straße eine Quelle mit sehr wohlschmeckendem Wasser. An dem Tag kam ich nach Älvdalen zum einzigen dortigen Fahrradgeschäft. Der dortige Mechaniker schien sich schon langsam auf seinen Ruhestand einzustellen und meinte, er hätte kein passendes Werkzeug für eine derart aufwendige Reparatur zur Verfügung, obwohl er zum Beispiel gerade einen Speichenschlüssel in der Hand hielt. Mit viel Überredung bot er dann an, am Abend des nächsten Tages damit fertig zu sein, aber letztlich hatte er kein besonderes geschäftliches Interesse an der Sache und schon gar kein Interesse für eine Fahrradtour, bei der ich gerne auch wieder weiterfahren wollten oder zumindest einen Ruhetag mit funktionierenden Fahrrädern einlegen wollten.

Aber das war sein gutes Recht und ich sah es als mein gutes Recht an, zur Konkurrenz zu fahren, die sich im 40 Kilometer weiter südöstlich gelegenen Mora nach einer Fahrt auf der hügeligen und kurvigen N 70 dann auch finden ließ. Dort bauten ich erstmal das Zelt auf und das Hinterrad aus. Dann machte ich mich auf die Suche nach einem Fahrradgeschäft, wobei ich zunächst die Touristeninformation fand. Davor war ein anderer Radler, der zufällig auch aus Deutschland kam und der zufällig auch eine Fahrradwerkstatt gebraucht hatte. Tatsächlich wurde die Sache kurz vor Ladenschluss auch noch in Angriff genommen und kurz nach Ladenschluss ging ich mit einem 36-speichigen zentrierten Hinterrad und einem um einen fairen Preis verminderten Geldbetrag in der Tasche aus dem Laden. Den Hinterradeinbau habe ich dann auch alleine geschafft.

Danach gönnten ich uns gleich zwei Ruhetage, die durch sehr wohlschmeckende Pfannkuchen kulinarisch angereichert wurden. Die Pfanne dazu lag in der Küche des Zeltplatzes herum. Eigentlich wollte ich mich ja mit einem Ruhetag begnügen, an dessen Nachmittag ich nach Orsa fuhr. Dort gab es eine sehr schöne kleine Schlucht zum Wandern. Da floss so ein kleiner Bach einige Dutzend Höhenmeter herunter und man konnte an dessen Ufern ein paar Kilometer weit wandern. Bernhard machte das trotz des recht schwierigen Weges ganz gut selber und Ulrich musste ich natürlich tragen. Oben kam man plötzlich bei einem winzigen aufgestauten See heraus, in dem man sogar baden konnte. Eine einheimische Dame benutzte ihn gar zum Haarewaschen, ich aber letztlich doch nur zum Rasten am Ufer. Danach folgten ich dem anderen Ufer des Bächleins wieder zu unserem Fahrrad zurück. Dabei überholte uns dann auf dem schmalen Trampelpfad auch ein MTB-Fahrer, der offenbar neben meinem Fahrrad sein Auto geparkt hatte. Weil es langsam spät wurde, musste ich leider sehr viele Beeren am Wegesrand ungegessen lassen. Eigentlich fährt man in Mora immer zum Bärenpark in Grönklitt, also noch etwas weiter als bis zu dieser Schlucht. Aber davon wusste ich 1994 leider noch nichts.

Nun hätte es am nächsten Tag am Südufer des Siljansees weitergehen sollen, aber irgendwie fanden ich dafür von der Südostecke des Sees keine so richtig überzeugende Fortsetzung nach Süden. Und wegen des erkennbar näherrückenden Urlaubsendes war Süden so langsam doch die angemessenste Fortsetzungsrichtung der Radtour. Dieses Südufer war mir etliche Tage davor auf irgendeinem Zeltplatz von jemandem, der aus der Gegend stammte, empfohlen worden, weil es viel schöner als das Nordufer sei und weil man da den See sehen könnte. Die Touristeninformation wusste zumindest die Empfehlung bezüglich Asphaltierungszustand zu bestätigen. Also gab es einen zweiten weniger ruhigen Ruhetag, an dem ich dieses Südufer in einem Tagesausflug besichtigte. Die erste Strecke war auch wirklich sehr schön, weil es über Brücken auf eine Insel ging und dann auch wieder herunter. Die zweite Brücke war lang und schmal und wies deshalb eine Richtungsampel auf, die mich aber nicht zu stören brauchte, weil ein Hinweis dabei war, der Radfahrer vom Halten freistellte. Inzwischen ist sie übrigens längst durch eine zweispurige Brücke ersetzt worden. Danach war die Strecke auch noch schön, aber vom See war erstmal vorübergehend nur wenig oder, um ehrlich zu sein, gar nichts zu sehen. Als so nach 30 Kilometern die Strecke gefahren war, nach der üblicherweise eine kleine Pause fällig geworden wäre, schoben ich das noch bis zur nächsten Badestelle auf. Die kam aber erst am Zielort der kleinen Tagestour in Siljansnäs, nach insgesamt gut 45 Kilometern. Die Kinder hatten teilweise geschlafen und waren teilweise auch interessierte Fahrgäste. Mir begegnete auf dieser Strecke sogar eine vierköpfige Familie, die anscheinend auf einem Tandem mit einem Anhänger desselben Typs, vorderem Kindersitz, und auch ziemlich viel Gepäck unterwegs war.

Die Pause nutzten ich nach einem kurzen Einkauf dann letztlich zum Baden im Siljansee und zum Essen, was alles zwar auch direkt am Zeltplatz möglich gewesen wäre, aber was nach einer so langen Fahrt natürlich viel mehr Spaß brachte. Den Aussichtsberg, der die eigentliche Attraktion von Siljansnäs darstellen sollte, schenkte ich mir dagegen. Auf dem Rückweg sparten ich mir die Insel und damit vielleicht knapp 5 Kilometer, wodurch dann immerhin genug Zeit für ein schönes warmes Abendbrot blieb. Das war auf dem Zeltplatz wieder sehr angenehm, weil man in der Küche (und bei dem zu der Zeit so guten Wetter vor allem auch davor) an Tischen essen konnte, was wiederum Gelegenheit zur Begegnung mit anderen Gästen bot. Auf diesem Zeltplatz waren zwar weniger Radler, als etwa in Trollhättan oder Trysil, aber dafür etliche Bahnreisende.

Teil 4: Vom Siljansee zum Vättersee

[Anfang] [Ende]

Nach so vielen Ruhetagen musste ich nun erst einmal für eine ziemliche Weile erholt sein. So nahmen ich die N 64 (heute N 26) nach Süden, die ich ganz ehrlich gesagt noch viel schöner fand als die am Tag davor benutzte Nebenstraße nach Siljansnäs. In Mora selbst wollten ich mich nicht mehr mit dem Einkauf aufhalten und fuhr bis zum nächsten Laden etwa 40 Kilometer. Da gab es dann aber auch gleich einen Spielplatz, einen Fluss und sogar eine Bahnlinie, die aber nicht im allerbesten Zustand zu sein schien. Am Nachmittag kamen ich dann leider an der einen oder anderen Baustelle vorbei, wo die N 64 anscheinend verbreitert wurde. Weil dabei zunächst der alte Asphalt komplett abgetragen wurde und dann auf der auf normalen Standardquerschnitt gebrachten Trasse ein entsprechend breiteres Asphaltband aufgetragen wurde, mussten ich leider einige Male mehr oder weniger lange Strecken schieben, die zusammen gut 2 Kilometer ausmachten. Ein Stück war auch mit Richtungsampeln versehen und dabei so schmal, dass die nachfolgenden Autos an mir nicht vorbeikommen konnten, während die entgegenkommenden Autos wiederum eine Grünphase auslassen mussten.

Als ich dann den Ort Vansbro erreichte, wo sich mehrere Bahnlinien und mehrere Nationalstraßen kreuzten und wo es sogar einen Zeltplatz gegeben hätte, konnten ich mich doch nicht entschließen, schon dort zu bleiben. So folgten ich der bewährten N 64 weiter in Richtung Filipstad. Nun ging es tendenziell eher bergauf als bergab und ich dachte mir, vielleicht noch die nächste Steigung zu überwinden und danach eine Stelle zum Zelten zu suchen. Weil dann aber doch die Aussicht, in der Dämmerung das Zelt aufzubauen, immer realistischer wurde, entschloss ich mich schließlich, kurz vor einer Kuppe einen kleinen Waldweg für eine kleine nächtliche Pause zu nutzen. Der Weg bot dann auch irgendwo Platz für das Zelt und mein Fahrrad mit dem Anhänger. Allerdings gab es da dann gleich so viele Blaubeeren, dass wir uns damit alle drei ziemlich vollschlagen konnten und außerdem noch eine kleine Schüssel bald reichlich gefüllt war.

Die Kuppe, die man am Abend gesehen hatte, erwies sich letztlich nur als geringfügige Abflachung der Steigung, die eigentlich insgesamt über fast 20 Kilometer anhielt, dabei aber andererseits auch nicht sehr steil war, wenn man davon absieht, dass es mit dem Anhänger natürlich trotzdem nur sehr langsam bergauf ging. Runter ging es dann leider auch nicht viel schneller, weil ich einen ordentlichen Gegenwind als Reisebegleiter bekommen hatte, der die Geschwindigkeit in der Ebene bei etwa 13 km/h festsetzte. Für einen ziemlich langen Abschnitt war die N 64 jetzt mit der N 245 gebündelt und wies dann auch gleich noch einen verengten Fahrbahnquerschnitt auf. Aber zum Glück nahm man auf beiden Seiten der Straße immer noch mehr von den Seen, Flüssen und Bergen wahr, als von Autos auf der Straße. Irgendwann kam dann auch ein Ort, in dem kurioserweise alle Läden zu waren. Das hatten ich an einem Sonntag in Schweden auf dieser Radtour noch nicht erlebt, zumal nicht einmal die Tankstellen Milch verkauften. Ein Kiosk, der normalerweise nur Pizza oder Kebab unter die Kundschaft brachte, hatte dann aber doch noch zwei Liter Milch zu verkaufen. Vielleicht hätte der Zeltplatz in Filipstad das auch gehabt, aber man kann das ja nie wissen.

Der Zeltplatz sollte nach Angaben meines vor der Reise angeforderten Zeltplatzverzeichnisses einige Kilometer vor Filipstad auf der Ostseite der dort mit der N 63 gebündelten N 64 an einem Seeufer liegen, was mir eigentlich Hoffnungen machte, dass die Wegweiser für die Feinsuche schon sorgen würden. Diesen Dienst verweigerten sie mir und ich raste schon auf Filipstad zu und hatte die Abzweigung längst hinter mir gelassen, als die Sache klar wurde. Zum Zurückfahren hatten ich aber nun keine Lust mehr und zum Durchfahren von Filipstad war es ehrlich gesagt schon etwas spät geworden. So mussten ich krampfhaft annehmen, dass vielleicht einer der letzten paar Waldwege vor dem Ortsanfang mir den Gefallen tun könnte, den ich von ihm erhoffte.

Aber das sah alles traurig aus. Auf der Ostseite war ein lautes Kieswerk und auf der Westseite war auch nichts zu holen, bis endlich ein Waldweg mit gelbem Wegweiser auftauchte, der also offensichtlich eine Art Nebenstraßenfunktion erfüllte. Da ging ich erst einmal herein und direkt neben dieser "Nebenstraße" hätte ich wohl auch zelten können, was mir aber nicht so recht gefiel, zumal die Stelle recht knapp bemessen war und nur mit sehr viel gutem Willen hinreichend viel Platz bot. Nach einem knappen Kilometer sah es dann besser aus, weil sich der Weg teilte und der Wegweiser nach rechts zeigte. Nach links war es dann echt nur noch Hauseinfahrt oder Waldweg und es gab auch bald wieder eine Abzweigung, die über eine Brücke ein Gleis überquerte. Da war dann gut zu erkennen, dass kein Wohnhaus in der Nähe stand und außerdem war der Platz auch hinreichend groß und nicht durch tote Äste ("widow maker") gefährdet, so dass ich nach dem Zeltaufbau das weitere auf den nächsten Tag verschieben konnte.

In Filipstad selbst füllten ich dann unsere Vorräte wieder etwas nach und fragte auch gleich jemanden, ob eine bestimmte vielversprechende Abkürzung asphaltiert sei. Dann fuhren ich bei ziemlich starkem Rückenwind weiter in Richtung Kristinehamn, bog aber nach relativ kurzer Fahrt von der N 64 nach links auf die N 237 in Richtung Karlskoga ab. Bald kam die besagte Abkürzung zum Tragen, wo ich wieder nach rechts abbog, um irgendwo zwischen der N 64 und der N 237 meinen Weg zu finden. Das war auch ein niedliches kleines Sträßchen, das sich dann bald mit einem anderen südlicheren Zubringer von der N 237 vereinigte und nach Kristinehamn führen sollte. Irgendwo ging es über eine Brücke, unter der ein kleiner Kanal hindurchführte und da wollten ich endlich einmal wieder eine kleine Badepause machen. Bernhard hatte mich die ganze Zeit immer wieder gefragt, was mit einem Auto passiere, wenn es ins Wasser fahre. Da hatten wir das endlich. Allerdings war das in Wirklichkeit vorher zu einem Boot umgebaut worden und ging wegen der Schwimmkörper nicht unter. Ich konnte ja auch ohne Schwimmkörper schwimmen und danach spannten ich wegen des aufkommenden Regens meine Plane auf und machte darunter eine kleine Pause. Dann ging es weiter und der Schauer hörte danach auch bald auf.

Die Abzweigung nach Karlskoga, die ich nehmen wollte, um in Wirklichkeit Karlskoga zu umgehen, kam und war entgegen den Angaben, die ich erhalten hatten, nur ein unbefestigter Feldweg. Nach Kristinehamn wollte ich irgendwie auch nicht und so musste ich umkehren und den vorher so schönen Rückenwind erstmal von der anderen Seite genießen. Über die N 237 kamen ich dann nach dieser Verlängerung von 15 Kilometern doch noch nach Karlskoga, wo ich wieder die E 18 überquerte. Dann kam ich südlich davon nach Degerfors, wo mein Zelt sich gut bewährte, als ich es auf dem Zeltplatz am See aufbaute, wo der Wind so richtig kräftig ankam und nur durch einige wenige Bäume gedämpft wurde. Weil es sich so anbot und um für einige Nächte im Wald vorbereitet zu sein, nutzte ich noch schnell die Wäschetrockner aus, auch wenn es nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Die Küche war dagegen wirklich ganz nützlich, während die kalten Duschen durch den See wohl eher redundant waren.

Die N 205, der ich nun folgte, führte an wunderbaren kleinen Seen vorbei. Ich fand eine schöne Stelle zum Rasten für die erste Pause und kam dann durch schöne Wälder in die Nähe von Laxå, wo ich noch einen Schweden mit Fahrrad traf, der von der Radtour mit Kinderanhänger ganz begeistert war. Nach Überquerung der E 3 (neu: E 20) kamen ich dann an einem Ort vorbei, dessen Umgehungsstraße schon fertig asphaltiert, aber noch nicht fertig freigegeben war. Das sparte mir gleichzeitig die ganzen Autos und den Stadtverkehr und ich hatte wirklich Glück damit, dass die Sache tatsächlich durchgängig fertig war. Dann kam ein Zeltplatz, den ich wegen seiner reizvollen Lage auf einer Landenge zwischen zwei Seen gerne für eine kleine Pause nutzte. Da gab es Enten, die so frech waren, dass sie mir das Brot, welches ich gerade selber aß, aus der Hand wegschnappten. Da hätte man sich direkt mit einer Pekingente schadlos halten sollen und können.

Nun kam so langsam das landwirtschaftlich genutzte Gebiet nördlich des Vättersees zum Vorschein und bald war ich so ungefähr an dessen Nordende. Da stieß ich auf die N 50 und N 49, die hier gemeinsam geführt wurden, sich aber bald teilten. Eine für das Ostufer und eine für das Westufer. Um ein bisschen etwas anderes als auf dem Hinweg zu sehen, der ja immerhin näher am Westufer verlaufen war, folgten ich dem Ostufer auf der N 50 und ging dann auch bald auf den ersten Zeltplatz, der sich so anbot. Das war ganz schön, um einmal wieder einen Ruhetag einzulegen, die Wäsche zu waschen, zu baden und auch noch einen chinesischen Garten zu besichtigen, der in der Nähe in so einem engen, steilen, kleinen Talkessel lag, von dem man vorher meinte, dass es ihn nur in Karl Mays Phantasie, aber nicht in der Wirklichkeit gebe.

Daneben war dann als Gegenstück auch noch ein Aussichtsberg, den die Kinder mit mir noch besteigen sollten, wobei Ulrich natürlich teilweise getragen wurde.

Teil 5: Durch Südschweden bis nach Rügen

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Nach diesem Ruhetag ging es bei zunächst schlechtem, aber immer besser werdendem Wetter weiter auf der N 50 nach Süden am Vätterseeufer entlang. Vom Ufer war nicht viel zu merken, eher von leicht hügeligem felsigem Gelände, das ziemlich bewaldet war. Um die Mittagszeit oder genaugenommen erst am frühen Nachmittag kam ich nach Motala, wo ich eine längere Pause auf einem Spielplatz einlegten. Dann ging es weiter nach Süden. Ich wollte weiter dem Ufer folgen und blieben so auf der N 50. Bald kam ich durch ein wirklich landwirtschaftlich genutztes Gebiet. In der Ferne tauchte auf der linken Seite ein riesiger See auf, der natürlich nicht ganz so groß wie der rechts liegende, weniger sichtbare Vättersee war, aber für seinen Vogelreichtum berühmt ist. Vor mir stellte sich eine im Vergleich zum eher hügeligen oder gar flachen Umland bedeutende Erhebung in den Weg. Merkwürdigerweise orientierte sich die Straße immer mehr nach links, fast parallel zu dem Omberg genannten Höhenzug und man hatte das Gefühl, sich vom Vättersee zu entfernen. Aber ich machte erst einmal bei einer schönen romanischen Kirche eine Abendbrotpause und fuhren dann am Omberg vorbei nach Ödeshög. Erstmalig wurde der Einsatz der Lichtanlage erforderlich, wobei ich den Anhänger zusätzlich zu seinen Reflektoren mit einem Leuchtdiodenrücklicht bestückte.

Von Ödeshög hatte ich nur sehr wenig, weil es bei der Ankunft schon sehr spät war und morgens wiederum die Weiterfahrt nach Süden angesagt war. Ich hatte wieder ein sehr schönes Wetter, als ich auf der jetzt mit der E 4 gebündelten N 50 weiter nach Süden fuhre. In Gränna unterbrach ich diese Fahrt für ein gutes Mittagessen und eine kleine Badepause im Vättersee. In Jönköping, das sich als Autostadt mehr oder weniger als Mannheim des Nordens entpuppte, war es ziemlich schwierig, einen Fahrradladen zu finden, um den vorderen Gepäckträger zu ersetzen, der leider an dem Tag gebrochen war. Zu meinem Glück gab es das Teil nicht und er wurde mit ein paar Drähten repariert und hielt danach gut durch. Ab da verließ ich den Vättersee und kam nach vielleicht einem Dutzend Kilometern in Lovsjö auf einen kleinen Zeltplatz mit Badesee. Für diese 12 km brauchte ich allerdings unverhältnismäßig lange, weil ich den Fehler machte, hierbei Ordnungswidrigkeiten zu meiden und die Nationalstraßen und Radwege, die die Funktion der E 4 für den Radverkehr erfüllen, zwar existierten, aber überhaupt keine Wegweiser, aber dafür umso mehr Ampeln aufwiesen.

Nach einem kurzen Bad am Morgen zum Aufwachen fuhr ich auf der E 4/N 30 und dann auf der N 30 auf Växjö zu. Die Gegend war jetzt wieder flacher, höchstens ein wenig hügelig. Schöne Wälder und Seen gab es und auch ein bisschen Regen und einige aggressive Autofahrer, die noch die Nähe von Jönköping erkennen ließen. Abends ergab es sich wieder, in Lammhult, wo ich die Bahnlinie von Stockholm nach Malmö querten, auf einen Zeltplatz zu gehen. Der war eigentlich nicht mehr besetzt und die Anmeldung erfolgte bei einem Schwimmbad. Von da ging ein winziges Sträßchen herunter zum Zeltplatz, wohin auch einige andere vorwiegend deutsche Reisende den Weg gefunden hatten. Das Wäschewaschen kostete nur eine Krone und das Trocknen war sogar umsonst, was ich vorsorglich noch einmal ausnutzte. Ansonsten konnte man in der Küche schön essen und sich mit den anderen Leuten unterhalten.

Der Zeltplatz lag ja irgendwie sehr viel tiefer als die Straße, wobei ich mir nicht die Mühe machte, sein Umfeld näher zu erkunden. Die Straße war so steil, also deutlich über 10 %, so dass ich das Fahrrad schieben musste, um mit dem Anhänger und dem Gepäck hochzukommen. Als es dann weniger steil aussah, trennte sich die rechte Kurbel beim Anfahren von den beiden Kettenblättern, so dass es nur noch Leerlauf gab. Reparatur war in dem Ort nicht so leicht zu haben, weil der einzige Fahrradhändler in diesem Monat grundsätzlich an Samstagen geschlossen hatte und auch nicht aufzutreiben war. Andere Werkstätten waren technisch nicht in der Lage, Aluminium zu schweißen. Die Züge hielten natürlich auch nicht in Lammhult, sondern erst in dem knapp 40 km weiter südlich gelegenen Alvesta, wo es auch den nächsten Fahrradhändler zu geben schien.

Ich überlegte mir, dass es nicht mehr möglich war, bis zum Montag und dann noch bis zum eventuellen Ende der Reparatur zu warten, ohne dann doch ein Stück mit dem Zug fahren zu müssen, weil das Urlaubsende näherrückte. So entschied ich mich, am Sonntag nach Trelleborg zu fahren, was nach den mitgenommenen Kursbuchseiten realistisch zu sein versprach, wenn man es schaffte, um 11:00 in Alvesta zu sein. So wurde das Fahrrad zum Laufrad umfunktioniert, indem der Sattel möglichst tief gelegt wurde und die Pedale entfernt wurden.

Da boten mir netterweise ältere Baltendeutsche, die in der Gegend ein Ferienhaus hatten und die von dort gerade zum Einkaufen in Lammhult waren, an, dass ich sie für ein paar Tage besuchen könnten und dann könnte man einmal weitersehen, was sich so machen ließe. Das war sehr nett, brachte mich aber nicht weiter. Wenn ich noch viel Zeit gehabt hätte, dann hätte ich am Montag eine Reparatur und danach eine Weiterfahrt eingeplant, aber die Zugfahrt wäre dann aus zeitlichen Gründen sowieso fällig geworden.

Also nahm ich erstmal nach einen kleinen Einkauf die ersten 10 km Strecke unter die Räder. In der Ebene war das Laufrad ein leichter Vorteil gegenüber dem normalen Gehen, bergab sowieso, aber bergauf ging das Schieben besser. Nach 1 1/2 Stunden machte ich eine Pause. Die nächste Pause kam nach weiteren 14 Kilometern und dann war ich schon auf 12 Kilometer an Alvesta herangekommen und es war noch eine gute Zeit am Nachmittag. Für den Rest des Weges fuhr ich das Laufrad weiter ich machte mir Hoffnungen, möglichst nah an Alvesta eine Stelle zum Wildzelten im Wald zu finden.

Wie das auf dieser Radtour so war, hatte ich Glück und fand tatsächlich zwischen der nördlichen Umgehungsstraße und dem Ortsrand eine schöne Stelle am Rande eines kleinen sumpfigen Feuchtgebietes. Da stand das Zelt für die eine Nacht ganz gut, wenn man von den paar Mücken, dem wackligen Boden und den etwas großzügigen Maßstäben bezüglich der Unsichtbarkeit gegenüber auf der Straße gehenden Fußgängern absieht. Am Morgen brach ich für meine Verhältnisse sehr früh auf und hatten etwa um 10 Uhr schon die letzten guten zwei Kilometer zum Bahnhof zurückgelegt. Die Stunde bis zur Abfahrt des Zuges konnte ich noch gut gebrauchen, um die Fahrkarten zu kaufen, das Gepäck von den Rädern zu nehmen, diese aufzugeben und herauszufinden, wo im Zug der Familienwagen ist. Das Gepäck verschwand möglichst weitgehend in dem jetzt als Kinderwagen fungierenden Anhänger, so dass den Kindern gar kein Platz mehr darin blieb. Im Zug wurde alles verstaut und der Anhänger zerlegt.

In Malmö hatte ich einige Stunden Aufenthalt und da wurde dann der Anhänger mit Handdeichsel als Kinderwagen genommen, als fast alles Gepäck im Schließfach war. Ich ging mit den Kindern eine kleine Runde durch die Altstadt, wo bei einer Baustelle der vorübergehend mit Zäunen von der Fahrbahn abgetrennte Bürgersteig noch von mir verbreitert werden musste, um überhaupt durchzukommen. Danach sah ich mir im Schloss noch ein Museum an, in dem es einen Haufen ausgestopfte Tiere gab. Vor allem gab es aber auch jede Menge lebendige Tiere, insbesondere Fische und Nachttiere aus den Tropen. Die Fledermäuse hatten es Bernhard sehr angetan, weil ich vor zwei Jahren auf einer langen Zugfahrt sein Schmusetuch zur Fledermaus erklärt hatte und ihn damit dann auch gut bei Laune gehalten hatte. Seitdem hießen diese Tücher Fledermäuse und waren ein beliebtes Geschenk von der Oma. Das Museum hat also auch besonders den Kindern viel Spaß gemacht. Dann gab es noch ein Seefahrtsmuseum mit einem Seeräuberschiff für die Kinder zum Spielen, aber das war ihnen nur noch für wenige Minuten gegönnt, weil dann geschlossen wurde und auch der Zug so langsam an die Reihe kam.

In Trelleborg waren natürlich die Fahrräder noch nicht da und ich musste erst einmal auf den Zeltplatz. So war ich diesmal unheimlich dekadent und nahm ein Taxi, das für die Mitnahme von Rollstuhlfahrern ausgelegt war. Da konnte dann der Anhänger mit allem Gepäck hereingerollt werden, um mit uns zusammen in einer einzigen Fuhre zum Zeltplatz gebracht zu werden. Mit den konventionellen Taxis wären es ja mindestens zwei, wenn nicht drei Fahrten geworden. Als Autotour hätten ich die Reise womöglich wegen des Gepäcks nicht machen können. Jedenfalls nicht mit jedem Auto.

Auf dem Zeltplatz freundete sich der Bernhard bald mit einem etwas älteren Jungen aus Berlin an. Da dauerte es nicht mehr lange, bis ich die Eltern auch traf und erfuhr, dass die auch mit dem Fahrrad unterwegs waren, wobei der Kleine allerdings schon selber fahren durfte. Sie hatten in der Gegend um Trelleborg eine kleine Tour mit Zelt gemacht und waren nun so mehr oder weniger in Wartestellung für die Rückreise mit dem Schiff.

Am nächsten Morgen ging ich zu Fuß zum Hafen und Bahnhof und erhielt tatsächlich die Fahrräder so funktionsfähig, wie man es unter den gegebenen Umständen erwarten konnte, zurück. Auf dem Weg dorthin hatte ein Fahrradhändler die Auskunft gegeben, dass er für 450 Kronen bis 16:00 eine Reparatur machen könnte. Aber mit dem Laufrad fand ich dann einen, der das bis 14:00 für 300 Kronen machen wollte. Nach der Mittagspause hatte ich dann verabredungsgemäß zwar nur noch 6 Gänge, aber es war schon ein tolles Gefühl, wieder richtig fahren zu können. Das musste ich natürlich sofort ausnutzen und ich fuhr nach Westen auf eine kleine Halbinsel am Meer, die ganz reizvoll war, insbesondere auch die Landschaft auf dem Weg dorthin. Nur waren es ungewohnt viele Autos, vielleicht so viele wie auf einer relativ stark befahrenen Nationalstraße in Deutschland, die alle dort in diese gut ausgebaute Sackgasse hineinfuhren. Die Pause machte ich dann am Strand, wo es herrliche kleine Dünen und dahinter eine eigenartige Feuchtlandschaft gab. In einem Yachthafen lagen auch ein paar Fischkutter und außerdem winzige Bötchen, die ich für den großen Yachten nachgebildete ferngesteuerte Modellboote hielt, die aber tatsächlich bei Benutzung nicht von nebenher schwimmenden, sondern von darin sitzenden Menschen begleitet wurden.

Abends war es einmal wieder dunkel. Kein Wunder, denn Trelleborg ist die südlichste Gemeinde in Schweden. Jahreszeit und Lage waren also schon sehr weit von dem, was die Mitternachtssonne ermöglicht, entfernt. Das merkt man ja auch, denn von der Landschaft fühlt man sich fast halb in Deutschland, halb in Dänemark, aber jedenfalls nicht in dem Land, das man weiter im Norden kennengelernt hatte. Sehr eindruckvoll waren natürlich die Palmen, die ich abends beim Durchfahren von Trelleborg auf dem Weg zu dem am anderen Ende der Stadt liegenden Zeltplatz am Straßenrand vorfand und die nachts sogar angestrahlt wurden.

Der schonische Dialekt ist auch ein wenig anders als sonst die Sprache in Schweden, fast möchte man meinen, sie verhalte sich zum Schwedischen wie das Dänische zum Norwegischen, aber andererseits ist das Schonische dafür dann doch noch im Gegensatz zum Dänischen zu gut verständlich gewesen, weil eben nur die Aussprache ein wenig anders ist.

Jedenfalls hatte mir die Reparatur des Fahrrades noch einmal ein sehr schöner Tag ermöglicht.

Der nächste Tag sollte uns drei wieder in unser Heimatland zurückführen. Es gab drei Fähren zur Auswahl, die nach Rostock, Sassnitz und Travemünde gefahren wären. Ohne lange zu überlegen wählte ich die Sassnitzer Fähre, um noch ein wenig von Rügen zu sehen und um für die geplante nächtliche Zugfahrt die längste Strecke zu haben. Die Berliner, die ich auf dem Zeltplatz getroffen hatte, waren auch an Bord und sie schafften es sogar noch, nach dem Verlassen des Schiffs in Sassnitz den Zug, der dort auch mitgefahren war, mitsamt Rädern zu besteigen.

Ich kaufte erstmal Fahrkarten und machte eine Reservierung für das Kleinkindabteil und fuhre dann an der Nordküste entlang. Abgesehen von den Ortsdurchfahrten, die oft so furchtbar schlecht gepflastert waren, dass man mit höchstens 2 km/h schieben konnte, war das sehr schön zu fahren, auch schön leer. Irgendwo gönnte ich mir in einem kleinen Küstenort ein Eischen und danach kame ich über eine Landzunge nach Altenkirchen zu einem Zeltplatz. Dort gab es sogar Thüringer Bratwurst zu kaufen. Deshalb konnte die auf deutschen Zeltplätzen nun einmal ziemlich grundsätzlich fehlende Küche verschmerzt werden, zumal ich in der Bratwurstbude auch die Milch für die Kinder aufgewärmt bekam. Als die Kinder schliefen, stiegen ich noch einmal an den ein paar Meter von unserem Zelt liegenden Dünen vorbei zum Strand hinunter. Da genoss ich die herrliche Sicht auf die See, in der sich der Vollmond spiegelte.

Von Altenkirchen versprach die auf dem Schiff erworbene Landkarte die Existenz eines Radwanderweges, den ich nach einer furchtbaren geschobenen Pflasterstrecke auch fand und von dem ich mir versprach, wenigstens einen anderen Ort zu umgehen. Irgendwo gab es den Radwanderweg dann nicht mehr in offensichtlicher, asphaltierter Form. Vielmehr war es nur ein Trampelpfad, der abgesehen von der schlechten Oberflächenqualität nicht einmal geometrisch das Befahren mit dem Anhänger ermöglicht hätte. Aber die Straße, mit der er bis dort gebündelt war, führte sowieso schon ziemlich direkt zu der Fähre Wittow.

Der nächste Ort hinter Wittow bot einen öffentlichen Baum, der voller Mirabellen war, wovon ich mir einen Vorrat pflückte und außerdem noch alle drei sofort soviel aßen, wie wir wollten. Die Straße wurde so langsam immer voller, je näher ich an Bergen herankam. Wahrscheinlich waren es nur höchstens halb so viele Autos pro Stunde wie auf dem Ausflug von Trelleborg aus, aber sicher weniger als halb so viel Straßenbreite. Jedenfalls überholte mich immer eine ganz schön lange Kolonne, wenn es einmal keinen Gegenverkehr gab. Weil der Gegenwind so stark war, beschloss ich, lieber Bergen etwas näher anzusehen, als wie ursprünglich geplant bis Binz zu fahren. Erstmal aßen wir das beste Hähnchen auf der ganzen Radtour und dann ging es auf den Berg, wo eine alte Kirche lag, die allerdings nur von außen zu sehen war. Früh genug waren ich dann auf dem Bahnhof und der Nachtzug nahm uns mit dem Fahrrad, dem Anhänger und allem Gepäck ohne Probleme mit. Die Fahrrad und der zerlegte Anhänger wurden noch im Gepäckwagen vertäut, was den Schaffner überzeugte, dass der Anhänger mit der Fahrradkarte meines Fahrrades bezahlt war.

Die Milch wärmte uns ein Schlafwagenschaffner auf, der wegen seiner eigenen Kinder genau wusste, welche Temperatur man da so bräuchte. In Rostock schliefen die Kinder schon und ich konnte bei dem dortigen etwas längeren Bahnhofshalt noch etwas Luft schnappen. Morgens kamen wir dann in Heidelberg an. Ich baute alles zusammen und fuhren zu meiner Wohnung. Ein normaler Arbeitstag begann danach.

Tabelle

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Für die Fans von Kilometerstatistiken habe ich hier noch eine kleine Tabelle gebastelt, allerdings zunächst einmal ohne die Kilometer... Da wird der Kreis der Interessenten ja noch kleiner.. Wer das langweilig findet, kann die Tabelle einfach überspringen.

DatumWegZiel
1994-07-20 (3)XKiel
1994-07-21 (4)KielStena Fähre
1994-07-22 (5)N 45/E 6 - N 45Trollhättan
1994-07-23 (6)XTrollhättan [Schleusen]
1994-07-24 (7)N 45 - X - N 45Trollhättan [Vänersborg]
1994-07-25 (1)X - N 44 - XLidköping
1994-07-26 (2)XLidköping [Lackö]
1994-07-27 (3)X - N 44 - X - E 20 (alt E 3) - N 64Askevik
1994-07-28 (4)-Askevik
1994-07-29 (5)N 64 - E 18Wald (westl. Kristinehamn)
1994-07-30 (6)E 18 - N 240 - N 245 - N 62Wald (Uddeholm)
1994-07-31 (7)N 62 (Klarälven)Stöllet
1994-08-01 (1)N 62 - X - N 45Stöllet
1994-08-02 (2)N 62 (Klarälven)Höljes
1994-08-03 (3)-Höljes
1994-08-04 (4)N 62Höljes
1994-08-05 (5)N 62 - N 26 (Norwegen) Trysil - XTrysil
1994-08-06 (6)N 26Trysil
1994-08-07 (7)X - N 25 - X (Schweden)Wald (Fulunäs)
1994-08-08 (1)X - N 297 Sälen - N 297 - XWald (Risbergen)
1994-08-09 (2)XMora
1994-08-10 (3)N 45Mora (Cañon bei Orsa)
1994-08-11 (4)N 45/N 64 - X Sollerön X Siljansnäs X - N 45/N 64Mora (Siljansnäs)
1994-08-12 (5)N 64/N 45 - N 64Wald (N 64)
1994-08-13 (6)N 64 - N 64/N 245 - N 64 - N 64/N 63Wald (vor Filipstad)
1994-08-14 (7)N 64/N 63 - N 237 - X - N 237 Karlskoga - N 205südl. Degerfors
1994-08-15 (1)N 205 - N 50Hammar
1994-08-16 (2)zu FußHammar (Kinaparken)
1994-08-17 (3)N 50Ödeshög
1994-08-18 (4)E 4/N 50 - E 4/N 30Lovsjö
1994-08-19 (5)E 4/N 30 - N 30Lammhult
1994-08-20 (6)N 30 - N 126Wald (nördl Alvesta)
1994-08-21 (7)ZugTrelleborg
1994-08-22 (1)X - N 100 Falsterbo N 100 - XTrelleborg [Falsterbo]
1994-08-23 (2)Fähre Saßnitz (Deutschland) - XAltenkirchen (Rügen)
1994-08-24 (3)XZug (ab Bergen/Rügen)
1994-08-25 (4)HeidelbergHeidelberg