Teil 1
Nachdem ich mit einigen Freunden eine kleine Rudertour auf dem Nord-Ostsee-Kanal gemacht hatte, machte ich mich von Kiel aus mit Rüdiger, dem Bruder eines Rudertourteilnehmers, mit dem Fahrrad auf den Weg. Weil wir auf der ganzen Ruderfahrt schönes Wetter hatten, war es jetzt auch einmal fällig, daß ein Regentag kommt, den wir dann auch gleich am Anfang unserer Reise erleben durften. Mit guter Regenkleidung war das halb so schlimm und außerdem hatte es sich damit für den Rest der Reise schon fast ausgeregnet. Es dauerte eine Weile, bis ich Rüdiger klargemacht hatte, daß ich nicht eine Mindestgeschwindigkeit von 25 km/h unabhängig von Steigungen durchhalten wollte und wir machten sogar die erste Pause nach weniger als 100 Kilometern. Es ging auf der N 404 (Bundesstraße) nach Süden, die den Vorteil hat, daß man mit ganz wenigen Ortsdurchfahrten bis Lüneburg kommt. Etwas südlich von Lüneburg machten wir einem Erdbeerhändler am Straßenrand eine Freude, weil er immerhin trotz des schlechten Wetters etwas von seinem Vorrat loswurde. Am Abend ging es dann in der Lüneburger Heide in Bispingen in eine winzige Jugendherberge dieses noch winzigeren Dörfchens. Die Lüneburger Heide müßte eigentlich passender Lüneburger Wald heißen, weil dies ursprünglich ein Waldgebiet war, daß durch Rodung und Beweidung einst zur Heide wurde, aber inzwischen wieder weitestgehend aufgeforstet ist. Jedenfalls konnten wir uns die ganze Zeit über einen schönen Wald mit ganz wenigen Feldern dazwischen freuen.
Am nächsten Tag fuhren wir dann weiter nach Bielefeld, wo wir am Abend nach 200 Kilometern Fahrt ankamen und bei einem Onkel von mir übernachteten. Zwischen Soltau und Nienburg bestand die Landschaft mehr aus Grasland, wie es sich eben im Allertal fand und dann kam schon langsam der dicht besiedelte Bereich, was sich allerdings erfreulicherweise bis Minden nicht in übermäßigem Autoverkehr widerspiegelte, weil wir einen kleinen Umweg in Kauf nahmen und die Weser schon in Leese-Stolzenau überquerten. Dafür blieb uns dann die an sich originellere Unterquerung des Mittellandkanals in Minden erspart, denn den kreuzten wir wie man sich das auch so vorstellt, mit einer Brücke, die ihn überquerte.
Kurz hinter Minden gibt es mächtige Mittelgebirgszüge, jedenfalls scheint es so, wenn man vom Flachland kommt. Aber das Wiehengebirge kann man bei Porta Westfalica zwischen Minden und Bad Oeynhausen im Wesertal praktisch ebenerdig durchqueren. Dann wird es aber doch etwas hügelig, bis nach Herford oder sogar bis nach Bielefeld. Da ist dann wieder der Teutoburger Wald, den man zwar rechts und links sieht, aber wiederum kaum mit Steigungen wahrnimmt.
Am nächsten Tag machten wir es uns etwas gemütlicher und fuhren langsam in Richtung Ruhrgebiet weiter. In Stromberg, das etwa in der Mitte zwischen Bielefeld und Hamm liegt, besuchten wir meine Großmutter zu einer etwas längeren Mittagspause und machten uns dann am späten Nachmittag wieder auf den Weg nach Westen. In Beckum mußten wir uns dann schon verabschieden, weil Rüdigers Fahrt weiter über Hamm und Kamen nach Lünen gehen sollte. Er fuhr also einfach auf der N 61 (Bundesstraße) weiter, die ausgerechnet in Lünen endet. Ich wollte dagegen eigentlich noch viel weiter in den Süden. Folgerichtig bog ich natürlich in Beckum nach Norden ab, denn die Durchfahrt durch das Ruhrgebiet wollte ich mir ebenso sparen wie die Berge, die man bei einer östlichen Umfahrung hätte. In Lüdinghausen fand ich dann einen Zeltplatz, auf dem ich umsonst übernachten durfte. Ich sollte nur ein Getränk kaufen. Das schöne war, daß man in der Nähe in einem stillgelegten Arm des Dortmund-Ems-Kanals schwimmen gehen konnte.
Irgendwann war ich dann noch ganz müde, aber wachte dann doch auf, weil es hell war, Autos herumfuhren, Türen knallten und wohl sogar die Radios anfingen zu laufen. Ich sah also aus dem Zelt heraus und dann war alles klar. Die Uhrzeit war etwa 3 Uhr und das Licht kam von der Beleuchtung des Zeltplatzes. Woher der Lärm kam, dürfte wohl sowieso klar sein. Mir war das dann aber doch noch etwas früh, um aufzubrechen. Zu einer normaleren Zeit machte ich mich auf den Weg und fuhr schön nördlich des Ruhrgebiets über Haltern, das einen schönen Stausee hat, Wesel, Geldern und Straelen nach Venlo.
Dann ging es gleich wieder über die Grenze, um in Kaldenkirchen in einer Jugendherberge zu übernachten. Weil das Hinterrad so langsam anfing etwas zu eiern und auch tatsächlich schon einige deutliche Querrisse in der Felge erkennen ließ, erwog ich einen Neukauf in dem Ort. Allerdings bekam ich nur die ebenfalls defekten Pedalen ersetzt und mußte mich wegen des Hinterrades auf den Weg nach Mönchengladbach machen, was es dann auch noch durchhielt. Dort gab es tatsächlich im größten Fahrradladen des Ortes ein 26x1.75 Hinterrad mit Dreigangnabe, was für mein damaliges Fahrrad (das ich auch heute noch besitze) wohl gebraucht wurde, zu kaufen. Zum Glück war vor dem Laden eine Baustelle, wo mir ein Bauarbeiter mit einer Asphaltschneidemaschine schnell das alte Laufrad ausspeichte, so daß ich die Nabe mitnehmen konnte, um sie nach meiner Rückkehr für ein anderes Fahrrad in der Familie einzuspeichen. Dann fuhr ich gleich weiter nach Aachen und von dort wieder in die Niederlande, wo ich Bekannte aus Deutschland besuchte, die dort seit kurzem in einem Aachener Vorort ein großes Haus mit Schwimmbad im Garten bewohnten.
Von dort konnte man zu Fuß den höchsten Punkt der Niederlande erreichen, der immerhin über 300 Meter über dem Meeresspiegel liegt, aber dafür auch mit Deutschland und Belgien geteilt werden muß. Die Vorstellung, daß die Niederlande völlig flach und weitestgehend unterhalb des Meeresspiegels liegen, wurde in der Gegend eindrucksvoll widerlegt und man hatte fast den Eindruck, daß sich die geringe Erfahrung in der Behandlung von Steigungen aus anderen Landesteilen dahingehend auswirkte, daß die Trassierung das Erklimmen der Höhenunterschiede noch besonders erschwerte.
Teil 2
Am nächsten Tag sah ich mir die Stadt Aachen noch etwas genauer an und machte mich dann am übernächsten Tag auf den Weg nach Südwesten. Weil Belgien dreisprachig ist, konnte man für dieselben Orte im Laufe des Tages auf den Wegweisern zunächst "Brüssel/Lüttich", dann "Bruxeles/Liége" und schließlich "Brussel/Luik" lesen. Zum Glück hatten die Straßen ja auch Nummern, die über die Sprachgrenze hinweg konstant blieben. Am Abend ging ich dann in Löwen (flämisch: "Leuven") auf einen Zeltplatz und blieb dort auch gleich für zwei Nächte.
Das gab mir die Gelegenheit, einmal Brüssel zu sehen, ohne mir dabei den Großstadtverkehr mit dem Fahrrad anzutun, da ich mit dem Zug dorthin fuhr und abends zurückkehrte. Auf dem Zeltplatz erzählten mir die Nachbarn, daß ich mich noch wundern werde, wenn ich die Sprachgrenze überschreite, denn die Flamen sprächen alle Flämisch, Deutsch, Französisch und Englisch, während bei den Wallonen Fremdsprachenkenntnisse kaum verbreitet seien. Tatsächlich habe ich es praktisch nie erlebt, daß ein Flame nicht zumindest die ersten beiden der oben genannten vier Sprachen (und vermutlich die anderen beiden dann auch) verstand und sprach. Und in Wallonien war ich nun noch nicht.
Aber das änderte sich am nächsten Tag sofort. Ich hatte irrtümlich angenommen, daß es die Möglichkeit gäbe, eine Abkürzung zu verwenden, die keine Nationalstraße ist. Das wurde dann auch gleich ein so schlechter Feldweg, wie man es sich kaum vorstellen würde und der führte ein kurzes Stück durch ein französischsprachiges Gebiet, aber dann kam ich an die Stelle, wo die Straße nach Namur den Stadtrand von Löwen verließ. Weil ich so kurz in Löwen war und die abwegige Idee hatte, ausgerechnet in Richtung Namur weiterzufahren, ging natürlich konsequenterweise mein Tretlager kaputt. Freundliche Leute halfen mir, es zu öffnen und die Lager etwas neu einzustellen, nicht ohne mich darauf aufmerksam zu machen, daß die Wallonen mit den quadratischen Köpfen natürlich weniger hilfsbereit wären. Aber bei einem kaputten Lager half das leider nicht mehr viel. So machte ich mich auf den Weg zurück in Richtung Löwen, kaufte mir erst einmal etwas zu essen, aß einen Teil davon als Mittag und suchte dann nach einem Laden, in dem ich ein passendes Tretlager bekommen konnte und in dem man mir auch das Werkzeug für den Einbau lieh. Das war nicht ganz einfach, weil in Belgien ein anderer Tretlagertyp üblich war.
Aber um 17:00 war ich fertig und es ging frischen Mutes und mit stark verringerter Angst vor eventuell fehlender Hilfsbereitschaft in das Land mit den quadratischen Köpfen. Irgendwie hatte ich dann doch keine Lust mehr, nach Namur zu fahren und bog deshalb rechtzeitig nach links ab, um abends in ein winziges Städtchen Huy im Maastal zu gelangen. Dort fand sich auch tatsächlich jemand, der von sich meinte, jedenfalls Englisch zu können und der mir den Weg zum Zeltplatz erklären wollte. Es kamen dann doch nur französische Wörter heraus, aber mit einem Stück Papier konnte man sich dann doch noch verständigen. Auf dem Zeltplatz selbst ging das dann auch irgendwie, indem das Formular anhand meines Ausweises ausgefüllt wurde.
Neben mir war dort eine Gruppe von vier Radfahrern aus Flandern. Die hatten sich Mühe gegeben, möglichst viel Gepäck mitzuführen und verfügten insbesondere über Klappstühle und Klapptische, um gemütlicher essen zu können. Ich hatte nicht einmal eine Isomatte dabei, bin aber trotzdem nicht verhungert. Am nächsten Tag ging es über die Ardennen, was eigentlich recht beschwerlich war, weil ich mein extrem kleines Ritzel nicht gegen ein größeres ausgetauscht hatte, aber es ging dann doch so langsam von Berg zu Berg weiter. Irgendwann kam ich auch auf die Straße von Namur nach Luxemburg, die dann keine so großen Steigungen mehr hatte. Abends überquerte ich die Grenze nach Luxemburg, um dieses Land, das dann doch nicht so klein ist, wie man oft meint, so ungefähr von Norden nach Süden zu durchfahren.
Die Landschaft war im Norden sehr reizvoll und es ging durch schmale Flußtäler durch die Berge. Irgendwo gab es dann auch so einen schönen Zeltplatz neben einem Flüßchen in einem kleinen Seitental, wo ich dann auch kostenlos übernachten konnte, weil gerade mein 18ter Geburtstag war. Am nächsten Tag fuhr ich dann durch die Stadt Luxemburg und durch das Moseltal nach Metz. Hier kam ich in den Genuß der französischen Sitte, in Großstädten billige Zeltplätze in der Nähe von Bahnhof und Innenstadt anzubieten. Dieser lag auch noch direkt am Moselufer, allerdings wurde das Baden dort so streng verboten, daß dies sogar durch einen mehrsprachigen Hinweis am Ufer zum Ausdruck kam.
Nun lernte ich die französischen Straßen kennen, die sich dadurch auszeichnen, daß auf der Kuppe des Berges noch ein kleiner Damm angelegt wird und im tiefsten Punkt des Tales ein Graben, damit die Höhenunterschiede nicht zu klein geraten. Aber solche Kleinigkeiten sollten ja nicht weiter ins Gewicht fallen, denn ich hatte mir in Aachen raten lassen, die Vogesen dort zu queren, wo dies der Rhein-Marne-Kanal und die Bahnlinie Straßburg-Paris tun. Diese Eigenschaft schien die Nationalstraße auch so ungefähr zu erfüllen, allerdings gab es dann doch gewisse Steigungen, vielleicht von der durch die Trassierung ohnehin gewohnten Art. Auf der andere Seite ging es sogar steil herunter, aber man darf wohl auch nicht vergessen, daß die Bahnlinie und wohl sogar der Kanal einen kurzen Tunnel enthalten, den es auf der Straße natürlich nicht gab.
In Zabern (franz. Saverne) zeltete ich wieder ganz günstig und sehr schön für eine Nacht, um mich dann auf den Weg nach Straßburg zu machen und dort eine ziemlich ausgedehnte Mittagspause einzulegen. Jetzt machte es sich bemerkbar, daß ich mich im Oberrheintal befand und es Juli war, denn es war wirklich sehr heiß und ich hielt hinter Straßburg in jedem Dorf an, um meine Wasserflasche aufzufüllen. Eine Hälfte des Wassers trank ich immer sofort aus und die andere Hälfte auf dem Weg zum nächsten Dorf. Und es gab an der Straße, die dem Westufer des Rheines nach Basel folgte, wirklich viele Dörfer. Eines davon, Neu-Breisach, hatte sogar zur passenden Zeit am Abend einen Zeltplatz mit fließendem Wasser im Angebot. Dort erhielt ich von den Zeltnachbarn ein paar Ratschläge für eine Fahrt durch die Schweiz. Meine Route stand ja keineswegs vorher fest, sondern entwickelte sich im Laufe der Zeit. Die Schweiz hätte ich beispielsweise auch umfahren können. Aber mit den guten Ratschlägen war das wohl nicht mehr nötig.
Teil 3
Bei Basel wurde dann endlich einmal eine etwas sorgfältigere Kontrolle des Personalausweises durchgeführt und auch danach gefragt, welche Rauschgiftsorten und Sprengstoffe ich denn so im Gepäck hätte. Hatte ich nach eigenen Angaben aber nicht und so bekam ich die Gelegenheit, mir die Stadt Basel etwas näher anzusehen. Dort sah ich sogar Leute, die im Rhein, der ja eigentlich für sein Dreckwasser berüchtigt ist, schwammen. Das merkte ich mir dann vor für den Zeltplatz in Zurzach, wo ich am Abend blieb. Sicher war das Wasser dort auch sauber genug, aber die Strömung war vielleicht dreimal so schnell wie ich schwimmen konnte. Da hätte man schon einen Schwimmkran oder einen Schlepper kommen lassen müßen, um mich ins Wasser zu bringen.
Auf dem kürzesten Weg nach Neuhausen und Schaffhausen kam ich wieder für ein paar Kilometer durch Deutschland, wo anscheinend mehr Läden am Straßenrand waren, als man so für die Deckung des lokalen Bedarfs für angemessen halten würde. Auf den Grundsatz, daß man vor dem Schwimmen nichts essen soll, brauchte ich dort übrigens keine Rücksicht zu nehmen, da dies beim Rheinfall in Neuhausen wohl noch etwas weniger empfehlenswert als in Köln, Rotterdam oder Zurzach ist. Aber ich dachte, daß ich damit noch bis zum Bodensee warten könnte. Das war aber erst einmal eine bittere Enttäuschung, da auf der schweizerischen Seite das gesamte Ufer lückenlos durch Hotels, Zeltplätze, gebührenpflichtige Schwimmbäder und ähnliches erfaßt war und nirgends ein Zugang zum Wasser vorhanden war, den man einfach ohne weiteres nutzen konnte. Nur ein etwa zwei oder drei Meter breiter Streifen, der sich an einer Stelle fand, wo eine kleine Straße zum Einsetzen von Booten ins Wasser führte, war anscheinend vergessen worden. Wenigstens war am Abend in Rorschach der Zeltplatz am Ufer, um ein zweites Bad zu ermöglichen.
Am nächsten Morgen kam auch schon bald der Hochrhein, dessen Tal ich dann nach Süden folgte, wobei ich mir einen kleinen Umweg über Liechtenstein gönnte. Am frühen Abend war es noch etwas früh, um in Landquart zu bleiben und so machte ich mich für die 35 km zum nächsten Zeltplatz in Davos auf den Weg, der natürlich wegen der Steigungen doch recht lang war. Durch den Austausch des hinteren Ritzels gegen eines mit 24 Zähnen war das Befahren der Steigungen natürlich kein Problem, nur schafft man dabei eben nicht die Geschwindigkeiten, die man so in der Ebene gewohnt ist. So kam es dann wie beim berühmten Monopolyspiel, wo man auf den hotellierten blauen Straßen landet. Allerdings entspricht wohl Davos eher der Schloßallee, wenn man den Zeltplatz einmal vernachläßigt und Klosters, wo ich blieb, der Parkstraße. Aber so teuer, wie man vielleicht denkt, war das ganze damals noch gar nicht. Dafür konnte ich zur Abwechslung einmal wieder in einem richtigen Bett zu schlafen und mir morgens noch ein schönes Frühstück vorsetzen lassen.
Am nächsten Tag war es nach Davos dann doch nicht mehr so weit, aber danach hörte dann die Besiedlung auf und es ging nur noch zum Flüelapaß (2388 m). Oben gab es keine Bäume mehr, aber dafür Felsen und Schnee und vielleicht auch etwas mehr Autos, als für einen optimalen Genuß der Landschaft wünschenswert gewesen wären. Die Abfahrt war im Grunde genommen auch anstrengend, weil man bei den Serpentinen vorher etwas abbremsen sollte, um nicht zu rasch unten anzukommen. Für den Zweck hatte ich allerdings schon vor Beginn der Reise eine zweite Felgenbremse eingebaut, was ich seitdem als Standardausstattung aller meiner Fahrräder ansehe, unabhängig davon, ob sie einen Rücktritt haben. Immerhin wollte ich am selben Tag dann auch noch den Ofenpaß (2155 m) überqueren, was ich dann natürlich auch tat, allerdings diesmal ohne Überquerung der Baumgrenze. Unten im Tal traf ich dann noch ein paar Italiener, die eine Grenzkontrolle durchführten und war dann im Etschtal in Südtirol, wo ich für knapp zwei Wochen bleiben wollte, um meinen Urlaub zu verbringen. Allerdings mußte ich dafür noch den Ort Stilfs, nach dem das Stilfser Joch benannt ist, finden. Erfreulicherweise lag das Quartier für die nächste Zeit sogar noch viele Höhenmeter tiefer als der Ort Stilfs und insbesondere kaum höher als das Etschtal, so daß ich das noch am selben Tag schaffen konnte.
Teil 4
Der Aufenthalt in Stilfs wurde natürlich auch teilweise zu Spaziergängen ohne Fahrradbenutzung verwendet, so daß im Zusammenhang mit diesem Radtourenbericht nur erwähnt sei, daß ich Tagesausflüge nach Meran und zum Stilfser Joch machte.
Auf dem Rückweg hatte ich nicht mehr so viel Zeit für viele kleine und größere Umwege. Deshalb fuhr ich erst einmal über den Reschenpaß und den Fernpaß nach Füssen, wo ich eine Nacht zeltete. Dann ging es weiter nach Augsburg, wo allerdings zu der Zeit eine so ausgeprägte Touristenüberflutung vorlag, daß ich ganz froh war, in einem Dorf nördlich der Stadt auf einer Obstwiese vor einer Gastwirtschaft wenigstens noch für eine Nacht ein Zelt aufbauen zu dürfen. So sah ich vielleicht etwas weniger von Augsburg, hatte aber dafür die Gelegenheit, ein paar nette Bauern aus dem Dorf kennenzulernen, mit denen ich in der Gastwirtschaft noch das eine oder andere Bierchen leerte.
In Dinkelsbühl ging ich zur Abwechslung wieder einmal in die Jugendherberge und fuhr dann an Rothenburg vorbei nach Würzburg und übernachtete in Gemünden und die Nacht danach bei Bebra auf einem Zeltplatz. Von Göttingen aus nahm ich dann einen Zug für den Rest der Heimfahrt.